Immobilienkonzern

Deutsche Wohnen fährt Verschuldung zurück

Nach Abschluss von Immobilienverkäufen und Umtausch der Wandelanleihe sinkt der Verschuldungsgrad von Deutsche Wohnen unter 30%. Im Branchenvergleich ist das ein niedriger Wert.

Deutsche Wohnen fährt Verschuldung zurück

hek Frankfurt

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen geht mit niedrigen Schulden in den Zusammenschluss mit Marktführer Vonovia. Nach Abschluss von Immobilienverkäufen und Umtausch der Wandelanleihe werde der Verschuldungsgrad (Loan to Value) unter 30% des Vermögens liegen, sagte CFO Philip Grosse auf der Investorenkonferenz zu den Neunmonatszahlen. Ende September waren es 35,4%, was bereits dem unteren Ende des Zielbands von 35 bis 40% entspricht.

Deutsche Wohnen hat gut 3100 Wohn- und Gewerbeeinheiten vorwiegend in Rheinland-Pfalz für 437 Mill. Euro und 11000 Wohnungen in Berlin für 1,65 Mrd. Euro an städtische Gesellschaften veräußert. Die Verkäufe in der Hauptstadt hatten Vonovia und Deutsche Wohnen bei der Übernahme mit dem Senat vereinbart. Außerdem wurden fünf Pflegeimmobilien für 70 Mill. Euro abgestoßen. Nach Ablauf des Übernahmeangebots hält Vonovia knapp 88% der Aktien. Die Deutsche Börse hat Deutsche Wohnen aus dem Dax gestrichen, weil der Streubesitz zu gering ist. Ende September verfügte der Konzern über 154700 Wohnungen mit Schwerpunkt Berlin.

Wie Deutsche Wohnen weiter mitteilt, nahm die vergleichbare Miete binnen zwölf Monaten um 1,2% auf 7,16 Euro je Quadratmeter zu. Der Anstieg gehe ausschließlich auf Neuvermietungen zurück. Die Mieteinnahmen stagnierten in den ersten neun Monaten infolge von Immobilienverkäufen bei 634,2 Mill. Euro. Auch das operative Ergebnis (Funds from Operations) aus der Vermietung bewegt sich mit 422,2 Mill. Euro weitgehend auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (420,7 Mill. Euro).

In den Neubau für den Eigenbestand hat Deutsche Wohnen in den drei Quartalen 260 Mill. Euro investiert. Insgesamt befänden sich 11300 Wohn- und 1200 Gewerbeeinheiten in der Projektpipeline für den Eigenbestand. Dafür sei ein Investitionsvolumen von 5,8 Mrd. Euro vorgesehen.

Deutsche Wohnen
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20212020
Vertragsmieten634635
Ebitda (bereinigt)575590
Bewertungsgewinne1484172
Ergebnis nach Steuern841338
Funds from Operations422421
Immobilienbestand27 86228 0701
Loan to Value (%)35,437,01
NTA2 je Aktie (Euro)53,3251,931
1) Ende 2020; 2) Net Tangible AssetsBörsen-Zeitung