Autozulieferer

Faurecia grenzt Verluste ein

Chipmangel und steigende Rohstoffkosten haben dem Automobilzulieferer zugesetzt. Er hat gerade die Übernahme von Hella abgeschlossen und will nun im zweiten Halbjahr einen neuen Strategieplan präsentieren.

Faurecia grenzt Verluste ein

wü Paris

Faurecia ist letztes Jahr unter dem Strich nicht aus den roten Zahlen gekommen, auch wenn sich die Ergebnisse im Vergleich zu 2020 deutlich verbessert haben. Im laufenden Jahr will der Automobilzulieferer, der gerade die Akquisition von Hella abgeschlossen hat, Umsatz und Marge weiter verbessern. So peilt Faurecia in der Annahme, dass sich die weltweite Automobilproduktion auf 78,7 Millionen Fahrzeuge erholen wird, Verkäufe zwischen 17,5 und 18 Mrd. Euro sowie eine operative Marge von 6% bis 7% und einen Netto-Bargeldmittelzufluss vor Elementen im Zusammenhang mit der Hella-Übernahme von rund 500 Mill. Euro an.

In diesen Zielen sind zwar die Auswirkungen der im Vergleich zu 2021 steigenden Rohstoffpreise integriert, nicht jedoch die Konsolidierung der Aktivitäten von Hella. Der Konzern, der im Rahmen der Fusion von PSA und Fiat Chrysler zu Stellantis letztes Jahr unabhängig von der französischen Opel-Mutter geworden ist, will am 28. April die Ziele unter Berücksichtigung der Integration von Hella aktualisieren, wenn er Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Einen Strategieplan für die fusionierte Gruppe, die Forvia heißen soll, will Konzernchef Patrick Koller im zweiten Halbjahr präsentieren.

Chipmangel hält an

„Das Jahr 2022 wird weiterhin von der Halbleiterkrise geprägt sein, die beginnen dürfte sich ab dem zweiten Halbjahr abzuschwächen“, erklärte Koller jetzt. 2023 dürfte sich die weltweite Lage dann wieder nahezu normalisieren. Nach Angaben von Finanzchef Michel Favre haben die durch den Chipmangel ausgelösten wiederholten Produktionsstopps der Autobauer letztes Jahr zu Mehrkosten von 40 Mill. Euro geführt, der Anstieg der Rohstoffkosten zu weiteren 70 Mill. Euro. Die Lancierung eines schwierigen neuen Programms für Sitze in einem Werk in Michigan wiederum hat Faurecia zusätzliche 100 Mill. Euro gekostet. Die Verkäufe des Automobilzulieferers haben sich letztes Jahr um 8,1% auf 15,62 Mrd. Euro erhöht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 26,4% auf 2,11 Mrd. Euro zu, während sich das operative Ergebnis mit 862 Mill. Euro mehr als verdoppelte. Die operative Marge verbesserte sich von 2,9% auf 5,5%. Der Netto-Bargeldmittelzufluss vor Elementen im Zusammenhang mit der Hella-Übernahme legte von 13 Mill. Euro auf 317 Mill. Euro zu. Unter dem Strich stand dennoch ein Nettoverlust von 79 Mill. Euro, nachdem ein Jahr zuvor ein Nettoverlust von 379 Mill. Euro angefallen war. Faurecia will nun wie für 2020 eine Dividende in Höhe von 1 Euro je Aktie vorschlagen. Dabei sollen die Aktionäre wählen können, ob sie sie sich in bar oder in Form von Aktien auszahlen lassen wollen.

Obwohl die Ergebnisse den Erwartungen entsprachen, gab die Aktie von Faurecia am Montag an der Börse von Paris um 5,4% auf 37,50 Euro nach. Der CAC 40 schloss mit einem Minus von 2%.