Luftverkehr

Flughäfen rechnen 2023 mit steigenden Passagierzahlen

Die deutschen Verkehrsflughäfen erwarten im kommenden Jahr mehr Passagiere als im zu Ende gehenden Jahr 2022. Gegenüber europäischen Wettbewerbern sehen sie sich allerdings durch hohe Abgaben belastet.

Flughäfen rechnen 2023 mit steigenden Passagierzahlen

sar Frankfurt

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) erwartet im kommenden Jahr eine weitere Erholung der Passagiernachfrage. Der Flughafenverband prognostiziert, dass 2023 voraussichtlich 82% der Passagierzahlen des Vorkrisenjahres 2019 erreicht werden. Das wäre ein deutliches Plus gegenüber dem zu Ende gehenden Jahr 2022, das etwa 65% des Vorkrisenniveaus erreichen wird.

Für das nächste Jahr rechnen die ADV-Mitglieder mit 205 Millionen Passagieren an den deutschen Flughäfen. Von Januar bis November 2022 wurden 153 Millionen an- und abreisende Passagiere gezählt. Im Vergleich zum Pandemiejahr 2021 war das zwar ein Plus von knapp 117%, beim Passagierzuwachs liegt Deutschland laut ADV jedoch am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte.

Ihre Zuversicht für das kommende Jahr zieht die ADV aus einer „unverändert hohen Reisebereitschaft in allen Segmenten“. Die Nachfrage von Privat- und Geschäftsreisenden steige weiter, auch das Kongress- und Messegeschäft werde deutlich zulegen. Im Langstreckenverkehr erwartet die ADV für 2023 Wachstum auf den Strecken nach Asien.

Im Vorkrisenjahr 2019 waren an den deutschen Flughäfen noch 248 Millionen Reisende gezählt worden. Bis diese Werte wieder erreicht werden, wird es nach Einschätzung der ADV allerdings noch dauern: Erst für das Jahr 2025 rechnen die Flughäfen mit einer Passagiernachfrage auf Vorkrisenniveau.

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel mahnte, dass der Flughafenstandort Deutschland im europäischen Wettbewerb um neue Strecken für Airlines zusehends unattraktiver werde. Besorgniserregend sei der weiter steigende Anteil der regulativ bedingten Abgaben und Gebühren. „Dieser liegt in Deutschland bei fast 30% der gesamten Standortkosten einer Airline, ohne dass die Flughäfen einen Einfluss darauf haben“, sagte Beisel. Auch Faktoren wie steigende Ölpreise und strengere Umweltauflagen belasten die Luftverkehrsbranche.