Telekommunikation

Huawei trotzt US-Sanktionen mit leichtem Wachstum

Huawei ist von US-Sanktionen betroffen, dennoch legt das Unternehmen zu. In der ersten Jahreshälfte gab es ein Umsatzplus von gut 3 Prozent.

Huawei trotzt US-Sanktionen mit leichtem Wachstum

Huawei trotzt
US-Sanktionen

dpa-afx Shenzhen

Der chinesische Technologiekonzern Huawei hat seinen Umsatz trotz starker Behinderungen durch US-Sanktionen leicht ausgebaut. In der ersten Jahreshälfte verzeichnete das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzwachstum von 3,1% auf 310,9 Mrd. Yuan (39 Mrd. Euro). Die Nettogewinnmarge gab Huawei mit 15% an.

Die US-Regierung hatte Huawei 2019 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump mit Sanktionen belegt, die auch von der Regierung von Joe Biden nicht zurückgenommen wurden. Dadurch kann Huawei in seinen Smartphones zum Beispiel keine Chipsets verwenden, die den Mobilfunkstandard 5G unterstützen. Die Handys verfügen auch nicht über die Systemdienste von Google, was auf westlichen Märkten ein Handicap bedeutet.

Die USA begründen die Sanktionen mit Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit, weil der Netzwerkausrüster und Smartphone-Anbieter möglicherweise mit chinesischen Behörden und dem Militär kooperiere. Huawei hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Mangelnde 5G-Konnektivität als Makel

In westlichen Ländern wie Deutschland stand Huawei vor der Verhängung der Sanktionen kurz davor, Apple und Samsung die Spitzenposition als erfolgreichste Smartphonehersteller streitig zu machen. Seitdem hat vor allem Samsung davon profitiert, dass die Huawei-Smartphones keine 5G-Konnektivität bieten können. In China selbst sind die Huawei-Geräte aber auch ohne 5G weiterhin populär.

Auch beim 5G-Infrastruksturgeschäft steht Huawei im Westen unter Druck, da die USA und die Europäische Kommission die Telekommunikationskonzerne wie Vodafone , Telekom und Telefónica dazu drängen, auf Technik von Huawei und des chinesischen ZTE-Konzerns zu verzichten. Huawei konnte diesen Trend aber durch Vertriebserfolge in Afrika, Asien und Lateinamerika kompensieren. Das IKT-Infrastrukturgeschäft insgesamt trug 167,2 Milliarden Yuan (21 Milliarden Euro) zum Umsatz bei.

Sabrina Meng, die amtierende Vorsitzende von Huawei sagte, das Unternehmen habe stark in Grundlagentechnologien investiert, um die Trends in den Bereichen Digitalisierung, Intelligenz und Dekarbonisierung zu nutzen. “In der ersten Hälfte des Jahres 2023 blieb unser IKT-Infrastrukturgeschäft solide und unser Verbrauchergeschäft erzielte Wachstum.” Die Geschäftsbereiche Digital Power und Cloud verzeichneten beide ein starkes Wachstum.