Energiekonzern

Kapitalbasis von Uniper erodiert

Der vor der Verstaatlichung stehende Energiekonzern Uniper hat in den ersten neun Monaten 2022 einen Milliardenverlust hinnehmen müssen.

Kapitalbasis von Uniper erodiert

Reuters/swa Düsseldorf

Der vor der Verstaatlichung stehende Energiekonzern Uniper hat in den ersten neun Monaten 2022 einen Milliardenverlust hinnehmen müssen. Das vorläufige bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belaufe sich auf −4,8 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 614 Mill. im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Der bereinigte Nettoverlust dürfte 3,2 Mrd. Euro betragen nach einem Gewinn von 487 Mill. Euro im Vorjahr. Zusätzlich werde Unipers Eigenkapital im Konzernabschluss nach IFRS zum 30. September mit einem nichtoperativen Bewertungs-Effekt in zweistelliger Milliardenhöhe belastet, um Verluste aus Gaslieferbeschränkungen zu antizipieren, die auch in den kommenden Quartalen wohl noch weiter anfallen werden, teilt Uniper weiter mit.

Die Ergebnisentwicklung wirke sich unmittelbar auch auf das bilanzielle Eigenkapital im Einzelabschluss der Uniper nach deutschem Handelsgesetzbuch (HGB) aus, hieß es weiter. Daher sei nunmehr ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft eingetreten. Wie im Aktienrecht vorgeschrieben, werde der Vorstand von Uniper in Kürze eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Diese solle in der zweiten Dezemberhälfte stattfinden, um den Aktionären die Lage zu er­läutern.

Uniper ist durch die explodierenden Gaspreise in Schieflage geraten. Der Bund will den Versorger komplett übernehmen. Dies könnte noch in diesem Jahr geschehen.