Übernahme

KlöCo-Verwaltung rät ab von Swoctem-Offerte

Zu niedrig: Die Verwaltung des Stahlhändlers Kölckner & Co rät den Aktionären, die freiwillige Übernahmeofferte abzulehnen. Die gebotenen 9,75 Euro sind zu wenig.

KlöCo-Verwaltung rät ab von Swoctem-Offerte

ab Köln

Die Verwaltung von Klöckner & Co (KlöCo) lehnt die Übernahmeofferte von Swoctem ab. Vorstand und Aufsichtsrat des Stahlhändlers empfehlen nach Prüfung der Offerte, diese nicht anzunehmen. Der Angebotspreis von 9,75 Euro je Aktie sei aus finanzieller Sicht nicht angemessen, heißt es in der Begründung. Die Einschätzung – beide Gremien hatten sich unabhängig voneinander Gutachten eingeholt – werde auch von den Sachverständigen geteilt. Der Vorstand hatte Goldman Sachs beauftragt, der Aufsichtsrat ließ sich von Macquarie beraten. Der von der Finanzaufsicht BaFin ermittelte gesetzliche Mindestpreis liegt bei 9,70 Euro, der Angebotspreis enthält mithin nur eine winzige Prämie von 0,5%. „Der angebotene Aufschlag liegt damit deutlich unter dem historischen Median der Angebotsprämien bei deutschen Übernahmen“, heißt es. Zudem sind sich Vorstand und Aufsichtsrat einig, dass der Angebotspreis den fundamentalen Wert des Unternehmens auf Basis der Wachstumspotenziale nicht widerspiegelt.

Die Empfehlung erstaunt wenig, hat der hinter Swoctem stehende Großaktionär Friedhelm Loh die Offerte doch nur initiiert, um sich für die Zukunft alle Möglichkeiten für weitere Zukäufe zu schaffen, ohne dann ein Pflichtangebot unterbreiten zu müssen. Kurz bevor die Offerte scharfgeschaltet wurde, hatte Swoctem die 30-%-Schwelle genommen. Vorstand und Aufsichtsrat des Stahlhändlers begrüßen ausdrücklich die von Loh als langfristig orientiertem Investor mit dem Übernahmeangebot zum Ausdruck gebrachte Unterstützung. Die erste Annahmefrist, die am 27. März begann, läuft bis 25. April.

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