Restrukturierung

Lila Bäcker verhandelt nach Insolvenzantrag mit Investoren

Die Filialbäckerei Lila Bäcker spricht sechs Wochen nach dem Insolvenzantrag mit möglichen Investoren. Auch Private-Equity-Häuser sollen interessiert sein.

Lila Bäcker verhandelt nach Insolvenzantrag mit Investoren

Lila Bäcker verhandelt nach Insolvenzantrag mit Investoren

dpa-afx Neubrandenburg

Rund sechs Wochen nach dem Insolvenzvertrag verhandelt die Unser Heimatbäcker Holding, die als Lila Bäcker firmiert, nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Käufern oder Kooperationspartnern. "Mehrere verschiedene Interessenten möchten die Filialbäckerei übernehmen, darunter auch Finanzinvestoren", teilte das Unternehmen am Dienstag am Firmensitz in Neubrandenburg mit.

Die Backkette hatte am 23. Oktober ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Dabei bleibt die Geschäftsführung im Amt und wird von einem Restrukturierer beraten. Derzeit würden für Lila Bäcker "unterschiedliche Ideen und Szenarien für die Fortführung des Unternehmens geprüft", hieß es.

Die Chefin der Unser Heimatbäcker Holding, Viola Kaluza, sprach von "ernsthaften Interessenten" und zeigte sich "zuversichtlich, den Lila Bäcker nachhaltig zu sanieren und fortzuführen". Von Interesse für mögliche Investoren seien die 232 Filialen und die Lieferbeziehungen zu Großkunden, ergänzte Andreas Ziegenhagen, der die Restrukturierung als der Generalhandlungsbevollmächtigter begleitet.

Zweite Insolvenz für Lila Bäcker

Wie es mit der Bäckereikette weitergeht, steht erst nach Abschluss der Gespräche fest. "Das Insolvenzverfahren kann voraussichtlich zum Jahreswechsel eröffnet und zum Ende des 1. Quartals 2024 ein Insolvenzplan vorgelegt werden", stellt das Unternehmen in Aussicht. Der Geschäftsbetrieb sei "stabilisiert worden" und laufe mit allen zurzeit 1.600 Beschäftigten unvermindert weiter.

Für das Unternehmen ist es nicht die erste Insolvenz. Anfang 2019 hatte Lila Bäcker mit damals rund 2.500 Beschäftigten und 400 Filialen schon einmal einen Insolvenzantrag gestellt. Nach einer Landesbürgschaft aus Schwerin startete der Betrieb im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu.