Kapitalmarkttag

Medios will expandieren und profitabler werden

Das Spezialpharma-Unternehmen Medios will mit einer breiteren Aufstellung Wachstum und Profitabilität in den kommenden Jahren vorantreiben. Die Arzneimittelherstellung soll ins europäische Ausland expandieren, teilte das Unternehmen auf seinem...

Medios will expandieren und profitabler werden

dpa-afx Berlin

Das Spezialpharma-Unternehmen Medios will mit einer breiteren Aufstellung Wachstum und Profitabilität in den kommenden Jahren vorantreiben. Die Arzneimittelherstellung soll ins europäische Ausland expandieren, teilte das Unternehmen auf seinem Kapitalmarkttag in Berlin mit. Außerdem will Medios in die Herstellung personalisierter Medizin einsteigen.

Damit reagiert der Konzern auf die zuletzt getroffenen regulatorischen Änderungen, die die Marge belasten. Nach den Vorstellungen des Managements wird sich die angestrebte Expansion und Diversifikation auch in den Zahlen niederschlagen: Der Umsatz soll mittelfristig auf mehr als 2 Mrd. Euro steigen und die bereinigte operative Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im mittleren einstelligen Bereich liegen. 2021 hatte das Unternehmen 1,4 Mrd. Euro Umsatz sowie eine operative Marge von 2,8% erzielt.

Der von Medios anvisierte Markt personalisierter Medizin umfasst beispielsweise RNA-, Gen- und Zelltherapien. Sein Volumen wird für dieses Jahr auf 13 Mrd. Euro geschätzt. Bis zum Jahr 2025 soll es sich mehr als verdoppeln.

Bei der geplanten Expansion will Medios im europäischen Ausland Labore zukaufen, um auch dort individuelle Therapien herzustellen. Als potenzielle Märkte definiert das Ma­nagement das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Belgien und die Schweiz. Hier winken laut Medios attraktive Margen und ein relativ günstiges regulatorisches Umfeld.

Das Management schließt den Zukauf weiterer Labore in Deutschland nicht aus und strebt den Ausbau der bestehenden Standorte an. Im Heimatmarkt standen die Margen von Medios allerdings zuletzt wegen der Regulatorik unter Druck.

Vor allem das ertragreiche Geschäft der patientenspezifischen Medizin habe gelitten, schrieb Jefferies-Analyst Alexander Thiel in einer Studie vor dem Investorentag. Hintergrund sei die seit September für bestimmte Zytostatika durchgesetzte Preissenkung. Zytostatika hemmen das Zellwachstum oder die Zellteilung und werden unter anderem im Kampf gegen Krebs eingesetzt.