Insolvenz-Report

Mehr Großpleiten befürchtet

kro Frankfurt − Die Chipkrise in der Automobilindustrie, die weltweit an­gespannten Lieferketten und immer neue Corona-Inzidenz-Höchstwerte könnten die aktuell noch niedrige Zahl an Großinsolvenzen laut Einschätzung der Sanierungsberatung Falkensteg...

Mehr Großpleiten befürchtet

kro Frankfurt − Die Chipkrise in der Automobilindustrie, die weltweit an­gespannten Lieferketten und immer neue Corona-Inzidenz-Höchstwerte könnten die aktuell noch niedrige Zahl an Großinsolvenzen laut Einschätzung der Sanierungsberatung Falkensteg schon bald wieder anziehen lassen. Besonders groß sei das Risiko momentan im produzierenden Gewerbe, wo kleine und mittelständische Unternehmen die hohen Rohstoff- und Energiekosten wegen langfristiger Verträge oftmals nicht weiterreichen können. „Wenn weitere exogene Schocks hinzukommen, obwohl die Überbrückungshilfe und das Kurzarbeitergeld wieder verlängert werden, werden die Insolvenzen in dieser Branche deutlich steigen“, sagte Studienautor und Falkensteg-Partner Johannes von Neumann-Cosel.

Zuletzt hätten die Pleiten der Autozulieferer Bolta-Werke, Heinze-Gruppe, A-Kaiser und Emil Bucher für Aufmerksamkeit gesorgt. Insgesamt mussten im dritten Quartal 14 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Mill. Euro einen Insolvenzantrag stellen. Das war zwar ein neuer Tiefstand, allerdings entfielen 9 der 14 Fälle allein auf den Monat September. Die Experten sehen darin also eine mögliche Trendwende im schleppenden Insolvenzgeschehen.

Im klassischen Einzelhandel könnte das wichtige Jahresendgeschäft nun wieder schwach ausfallen. Nach dem Auslaufen der staatlichen Hilfen könnte es hier zu einer Pleitewelle kommen, befürchtet Neumann-Cosel.