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Paragon will Voltabox endlich losschlagen

 Starkes Wachstum im Geschäft sowie die Aussicht, die Hängepartie um die Tochter Voltabox zu beenden, haben den Aktien von Paragon am Dienstag Auftrieb verliehen. Der Automobilzulieferer teilte mit, der sich seit mehr als einem Jahr hinziehende...

Paragon will Voltabox endlich losschlagen

ak Köln

 Starkes Wachstum im Geschäft sowie die Aussicht, die Hängepartie um die Tochter Voltabox zu beenden, haben den Aktien von Paragon am Dienstag Auftrieb verliehen. Der Automobilzulieferer teilte mit, der sich seit mehr als einem Jahr hinziehende Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an Voltabox befinde sich in der finalen Phase. In Kürze werde mit einem positiven Abschluss gerechnet. Die Verhandlungen hätten sich stark verzögert, da die Schweizer Investoren zwischenzeitlich eine andere Dealstruktur verfolgt hätten als Ende 2020 geplant. Mittlerweile seien die Verhandlungspartner zur ursprünglichen Struktur zurückgekehrt.

Für den stark verschuldeten und defizitären Paragon-Konzern ist die Veräußerung seiner Tochter Voltabox ein essenzieller Meilenstein. Der Hersteller von Batteriesystemen für Gabelstapler oder Busse war im vergangenen Jahr in eine schwere Krise geraten. Zu hohen Wertberichtigungen in Folge von unrealistischen Wachstumsprognosen kamen die negativen Effekte der Pandemie. Der Umsatz von Voltabox ist im ersten Halbjahr 2021 auf 3,4 Mill. Euro zusammengefallen, der Nettoverlust beläuft sich auf 4,3 Mill. Euro. Für das Gesamtjahr geht Voltabox von 15 Mill. Euro Umsatz aus. 2019 hatte das Unternehmen noch knapp 57 Mill. Euro erlöst. Voltabox selbst teilte am Dienstag mit, bei der eigenen Reorganisation vorangekommen zu sein. Der Verkauf des US-Geschäfts im Rahmen eines Asset Deals an einen strategischen Investor stehe kurz bevor. Der Abschluss sei für September geplant.

Bei Paragon hat die hohe Nachfrage von Automobilkunden das Kerngeschäft im ersten Halbjahr stark gepusht. Der Konzernumsatz kletterte um 58% auf 79 Mill. Euro. Durch die Verluste bei der voll konsolidierten Voltabox landete Paragon jedoch operativ mit einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen von –1,3 Mill. Euro erneut in den roten Zahlen. Die Nettoverschuldung konnte in den ersten sechs Monaten nur ganz geringfügig auf 127 Mill. Euro gesenkt werden.

Im Automotive-Kerngeschäft er­wartet Paragon im Gesamtjahr einen Umsatz von 145 Mill. Euro sowie eine Ebitda-Marge zwischen 12 und 15%. Im ersten Halbjahr waren es 14,8%. Die Paragon-Aktien gewannen am Dienstag 9%, die Voltabox-Titel legten um 21% zu.