Windparkprojektierer

PNE sieht sich mit Strategie „gut in der Spur“

Nach dem Wechsel auf dem Posten des Finanzvorstands steht bei PNE in diesem Jahr auch noch eine Neubesetzung an der Vorstandsspitze an. Strategisch sieht sich der Windparkprojektierer "gut in der Spur". Anleger zeigen sich im bisherigen Jahresverlauf zögerlich.

PNE sieht sich mit Strategie „gut in der Spur“

PNE sieht sich mit Strategie „gut in der Spur“

Wechsel im Vorstand des Windparkprojektierers – Zwischenziele bei Weiterentwicklung erreicht oder übertroffen

ste Hamburg

Harald Wilbert hat Anfang April wie geplant die Aufgaben des Finanzvorstands beim Windparkprojektierer PNE übernommen. Das teilte das Cuxhavener Unternehmen am Mittwoch mit. Bereits im vorigen August war bekannt geworden, dass der seit 2011 amtierende CFO Jörg Klowat „im beiderseitigen Einvernehmen“ mit dem Aufsichtsrat nicht erneut bestellt, seinen Posten mit Vertragsende am 31. März an den vorherigen Baywa-Finanzchef übergeben und PNE auf eigenen Wunsch verlassen werde.

Der Wechsel folgt wenige Tage nach Vorlage des Geschäftsberichts 2023 und rund zwei Wochen nach der Information, dass auch Markus Lesser als Vorstandsvorsitzender in diesem Jahr aufhören wird – per Ende Juli und „aus persönlichen Gründen“, wie es hieß. Der Vertrag von Lesser, der den Vorstandsvorsitz im Mai 2016 übernommen hatte, war erst im vorigen Sommer um vier Jahre bis Ende 2027 verlängert worden. Weitere Angaben zum Ausscheiden der langjährigen Vorstandsmitglieder lieferte PNE nicht.

Arbeit an Stellschrauben

Er freue sich auf die neue Aufgabe, sagte der neue CFO Wilbert, der dem Vorstand ohne spezielles Ressort bereits seit vergangenem Oktober angehörte, laut Mitteilung. Die Unternehmensgruppe sei auf einem guten Weg und für die Umsetzung der Strategie gerüstet. „Wir arbeiten gerade an den richtigen Stellschrauben.“ Mit der bei einem Kapitalmarkttag im Herbst 2022 präsentierten Strategie „Scale up 2.0“ sieht sich PNE Darstellungen im jüngsten Jahresbericht zufolge „gut in der Spur“.

Die Strategie baut auf dem 2017 aufgelegten „Scale up“-Programm auf, mit dem die Weiterentwicklung zu einem Anbieter von Lösungen für saubere Energien eingeleitet wurde und dessen Ziele bis Ende 2023 laut PNE erreicht oder übertroffen wurden. So sei etwa die Marke, Windparks mit einer Leistung von 500 Megawatt (MW) im Betrieb oder im Bau zu haben, mit 651 MW überschritten worden. Zugleich liege das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) 2023 mit 39,9 (i.V. 35,4) Mill. Euro am oberen Ende der Zielspanne von 30 bis 40 Mill. Euro.

Erneut Sonderdividende

Das Unternehmen, das sich mit der erweiterten Strategie bis Ende 2027 eine Steigerung des Konzern-Ebitda auf mehr als 150 Mill. Euro vorgenommen hat, zeigt sich bereits „sehr optimistisch“, bis dahin auf ein Eigenbetriebsportfolio von 1.500 MW/Megawatt Peak (MWp) im Bau oder Betrieb zu kommen. Die Projektpipeline, der Bestand von Projekten in der Entwicklung, soll mittelfristig bei mehr als 20 Gigawatt/Gigawatt Peak liegen. Für 2023 gibt PNE die Nennleistung der Pipeline mit insgesamt bereits 19,1 (11,9) GW/GWp an. Das "Fundament für die Zukunft“ stehe, so Vorstandschef Lesser. Das Unternehmen, das für 2023 erneut eine Dividende von 4 Cent je Aktie sowie eine Sonderdividende von 4 Cent je Aktie zahlen will, stellt für 2024 ein Ebitda von 40 bis 50 Mill. Euro in Aussicht.

Die im SDax und seit Juli 2023 auch im TecDax gelistete PNE-Aktie, die im vergangenen Jahr auch infolge beendeter Gespräche über einen Anteilsverkauf des mit 44,2% beteiligten Großaktionärs Morgan Stanley gut ein Drittel ihres Werts einbüßte, gab 2024 bislang um rund 3,8% auf 13,32 Euro nach. Das Analysehaus Warburg Research rät auch nach Veröffentlichung des Geschäftsjahresberichts 2023 zum Kauf der PNE-Aktie, senkte aber das Kursziel um 2,30 auf 24,40 Euro. Die Portfolio- und Pipeline-Entwicklung sorgten für eine solide Wachstumsbasis. Allerdings stelle das schwierige Marktumfeld mit hohen Zinsen und niedrigen Strompreisen eine Belastung mit Blick auf Finanzierung und Renditen dar.

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