Nutzfahrzeugzulieferer

SAF-Holland hat Zugriff auf 43 Prozent von Haldex

Das fränkische Unternehmen kauft weitere Aktien der Schweden. Die Annahmefrist für das Übernahmeangebot beginnt am 4. Juli und endet am 16. August.

SAF-Holland hat Zugriff auf 43 Prozent von Haldex

jh München

SAF-Holland startet mit einem gesicherten Anteil von knapp 43% das 306 Mill. Euro teure Übernahmeangebot für Haldex. Die Annahmefrist für die Aktionäre des schwedischen Unternehmens be­ginnt am 4. Juli und endet am 16. August, wie SAF-Holland am Donnerstag mit der Veröffentlichung der Angebotsunterlage ankündigte.

Der fränkische Nutzfahrzeugzulieferer rechnet mit einer zügigen Freigabe der Kartellbehörden: „Es wird erwartet, dass die entsprechenden Genehmigungen vor Ablauf der Annahmefrist für das Angebot erteilt werden.“ Das Geschäft beider Unternehmen ergänzt sich: SAF-Holland bietet Achs- und Federungssysteme für Trailer (Anhänger und Auflieger) sowie Sattelkupplungen an, Haldex stellt Bremssysteme und Federungen für schwere Lkw, Busse und Anhänger her.

Anfang Juni hatte SAF-Holland bekannt gegeben, sechs Jahre nach dem Scheitern einen neuen Versuch für eine Übernahme von Haldex zu wagen (vgl. BZ vom 9. Juni). Bis dahin hatte das Unternehmen mit Sitz in Bessenbach bei Aschaffenburg 14,1% der Aktien von Haldex erworben, davon den Anteil von 9,2% von Knorr-Bremse. Nun hat SAF-Holland mit weiteren Käufen das Paket auf 20,4% aufgestockt. Hinzu kommen 22,5% von vier skandinavischen Aktionären, die sich unwiderruflich verpflichtet haben, das Angebot anzunehmen. Somit hat sich SAF-Holland bisher einen Anteil von knapp 43% gesichert.

Für das Übernahmeangebot hat sich das Unternehmen das Ziel gesteckt, mehr als 90% der Haldex-Aktien einzusammeln. Ein anschließendes Delisting ist beabsichtigt. SAF-Holland hält sich aber eine Hintertür offen: In der Angebotsunterlage heißt es, das Unternehmen behalte sich das Recht vor, das Angebot auch mit einem geringeren Anteil als 90% zu vollziehen. Der Vorstandsvorsitzende Alexander Geis hatte sich Anfang Juni optimistisch gezeigt, die angestrebte Schwelle zu erreichen.

Verwaltungsrat dafür

Geis stützt seine Zuversicht zum einen auf den Aufschlag von 46,5%, gemessen am Aktienkurs von Haldex am Tag vor der Ankündigung der Offerte. Zum anderen erhält SAF-Holland Rückendeckung vom Verwaltungsrat von Haldex, der die Annahme des Angebots einstimmig empfiehlt. Vor sechs Jahren hatte das Gremium den Übernahmeplan von ZF Friedrichshafen favorisiert. Auch Knorr-Bremse hatte sich damals um das schwedische Unternehmen bemüht.

Damals hatte SAF-Holland 94,42 skr je Aktie geboten, nun sind es 66 skr. An der Nasdaq Stockholm wird der Titel für einen Preis knapp darunter gehandelt.

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