Halbleiterbranche

Samsung Electronics meldet sich mit Gewinnsprung zurück

Südkoreas Elektronikriesen gelingt die Gewinnwende dank gestiegener Preise für Speicherchips. KI-Anwendungen treiben die Nachfrage.

Samsung Electronics meldet sich mit Gewinnsprung zurück

Samsung Electronics macht Gewinnsprung

Aufholjagd bei Speicherchips mit hoher Bandbreite für KI-Anwendungen gestartet

mf Tokio

Dank der verstärkten Nachfrage nach Speicherchips hat Samsung Electronics den operativen Gewinn im ersten Quartal 2024 um mehr als das Zehnfache und damit stärker als erwartet auf 6,6 Bill. Won (4,5 Mrd. Euro) gesteigert. Das ist der höchste operative Gewinn und das Ende der Serie zurückgehender Ergebnisse seit dem dritten Kalenderviertel 2022. Im ersten Quartal 2023 hatte Samsung operativ nur 640 Mrd. Won (437 Mill. Euro) verdient.

Umsatz verfehlt Konsensschätzung

Nach vorläufigen Angaben stieg der Umsatz um knapp 12% auf 71 Bill. Won (48,5 Mrd. Euro). Detailliertere Geschäftszahlen veröffentlicht Samsung am 30. April. Aber schon für das Schlussquartal 2023 hatte Samsung von einer Erholungstendenz berichtet. Nun erwartet der südkoreanische Halbleiterriese, dass sich die Erholung in diesem Jahr fortsetzen wird, weil die boomende künstliche Intelligenz (KI) die Nachfrage nach speziellen Breitband-Speicherchips schürt.

Dennoch gab die Aktie an der Börse von Seoul um 0,9% nach, weil der Umsatz leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Allerdings hatte der Kurs seit Mitte März bereits um 16% zugelegt, nachdem Nvidia-Chef Jensen Huang die mögliche Verwendung von Samsung-Speicherchips mit hoher Bandbreite (HBM) in KI-Grafikprozessoren angedeutet hatte. In diesem Bereich hatte bisher Samsungs südkoreanischer Dauerrivale SK Hynix die Nase vorn. Doch Samsung will vom dritten Quartal an ihre neuesten, leistungsstärksten HBM-Chips ausliefern und damit den Rückstand aufholen.

Größter Gewinnbringer

Die Chipsparte ist traditionell der größte Gewinnbringer von Samsung. Das Comeback bei den Erträgen erklärt sich daher damit, dass die Preise für Speicherchips wieder gestiegen sind. Laut Marktforscher Trendforce kletterten die Preise für Dram-Chips im ersten Quartal um etwa 20% gegenüber dem Vorquartal, während die Preise für Nand-Flash-Chips um 23% bis 28% anzogen.

Unterdessen sichert Samsung die Zukunft ihres US-Geschäfts. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ wollen die Südkoreaner ihre Gesamtinvestition in Texas – etwa für eine Chipfabrik – auf rund 44 Mrd. Dollar mehr als verdoppeln.

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