Elektronikkonzern

Samsung-Gruppe plant Halbleiter-Cluster

Samsung Electronics hat gewaltige Investitionen für ein nationales Halbleiter-Cluster in Südkorea angekündigt. Damit will sich der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Smartphones unabhängiger von ausländischen Zulieferern machen.

Samsung-Gruppe plant Halbleiter-Cluster

mf Tokio

Samsung Electronics hat gewaltige Investitionen für ein nationales Halbleiter-Cluster in Südkorea angekündigt. Damit will sich der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Smartphones unabhängiger von ausländischen Zulieferern machen. Laut dem Industrieministerium wird Samsung bis 2042 fünf neue Chipfabriken für 300 Bill. Won (215 Mrd. Euro) im Süden von Seoul bauen. Daneben wollen Samsung Display, Samsung SDI und Samsung Electro-Mechanics in den nächsten zehn Jahren 46 Mrd. Euro in neue Werke stecken. Insgesamt sollen 150 Zulieferer angelockt werden.

Präsident Yoon Sun-yeol will bis 2026 private Investitionen von fast 400 Mrd. Euro für Chips, Batterien, Roboter, Elektroautos, Displays und Biotechnologien anstoßen, damit Südkorea im globalen Wettlauf um Spitzentechnologien nicht zurückfällt. Yoon will dafür auch die Lieferketten stärken. Die Samsung-Fabriken sollen den Kern dieses Vorstoßes bilden. „Das Megacluster wird die wichtigste Basis unseres Halbleiter-Ökosystems sein“, teilte die Regierung mit. Es sei von zentraler Bedeutung, „als ein führendes Land inmitten des harten globalen Wettbewerbs um fortschrittliche Industrien voranzukommen“.

Bereits im Januar hatte die Yoon-Administration den Steuerrabatt auf Halbleiter-Investitionen und andere strategische Industriebereiche auf 15 % fast verdoppelt, weil die USA, die EU und Japan neue Chipfabriken mit Subventionen und Steuernachlässen anlocken. Nun sollen knapp 330 Mrd. Dollar in neue Industrieparks sowie fast 18 Mrd. Dollar für die Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz fließen. Laut einem Samsung-Sprecher sind mehrere der geplanten fünf Fabriken für die Belieferung von externen Kunden vorgesehen. Die Quote dieser „Foundry-Chips“ sei jedoch noch nicht festgelegt. Samsung will bis 2030 der weltgrößte Foundry-Betreiber werden und damit TSMC als Marktführer ablösen. Dafür bauen die Südkoreaner im Bundesstaat Texas für 17 Mrd. Dollar bereits ein zweites US-Werk mit mehreren Linien für die Auftragsfertigung. Die Anlage soll in der zweiten Hälfte 2024 in Betrieb gehen.