Außenwerbung

Ströer stemmt sich gegen Werbeflaute

Digitale Werbeflächen sind für Ströer ein sicherer Ertragsbringer in schwierigen Zeiten. Nicht ganz so rund läuft es in anderen Bereichen.

Ströer stemmt sich gegen Werbeflaute

Ströer stemmt sich gegen die zunehmende Flaute am Werbemarkt. Während die Gesamtbranche nach Angaben von Ströer-Co-Chef Christian Schmalzl sich im dritten Quartal um 9 % rückläufig zeigte, berichtete der Außenwerber am Donnerstag ein Umsatzplus von 5 %. Damit hat sich jedoch auch bei dem Kölner MDax-Konzern das Wachstum deutlich verlangsamt. In den ersten beiden Quartalen des Jahres hatte Ströer im Jahresvergleich um 23 % bzw. 14 % zugelegt. Anhaltend stark präsentierte sich laut Schmalzl das Außenwerbegeschäft mit digitalen Bildschirmen, das auch noch im dritten Quartal um 23% wuchs. Im Internet dagegen hat auf dem 2015 von Ströer übernommenen Portal T-Online der Traffic im dritten Quartal spürbar abgenommen. „Der herausfordernde Teil des Geschäfts ist sicher online“, sagte Schmalzl.

Die Ergebniszahlen waren im dritten Quartal leicht rückläufig. In den ersten neun Monaten jedoch verdiente Ströer angesichts des fulminanten ersten Halbjahrs deutlich mehr. Die Profitabilität gab mit einer bereinigten Ebitda-Marge von 28,4% im Vergleich zu 29% im Vorjahr im bisherigen Verlauf des Jahres etwas nach. Einer weiteren Margensteigerung im äußerst profitablen Außenwerbegeschäft standen Einbußen bei Online und Call Centern sowie bei den Töchtern Asambeauty (E-Commerce) und Statista (Data as a Service) gegenüber. Die beiden Letzteren wachsen stark, allerdings drücken die hohen Investitionen sowie allgemeine Preissteigerungen auf der Beschaffungsseite im E-Commerce auf die Rendite.

Für den Rest des Jahres zeigte sich der Vorstand vorsichtig optimistisch und sprach von einer erwarteten robusten Entwicklung. Bei der Prognose beruft sich das Management auf die Erwartungen des Kapitalmarkts. Im Mittelwert beliefen sich die Schätzungen der Analysten für den Umsatz derzeit bei rund 1,8 (i.V. 1,6) Mrd. Euro. Das bereinigte Ebitda soll prozentual ähnlich zulegen wie die Erlöse.

Ströer
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20222021
Umsatz12461100
Bereinigtes Ebitda354319
 Out-of-Home Media246195
 Digital & Dialog Media114126
 Statista/Asambeauty179
Ebit14082
Konzernergebnis9346
Bereinigtes Ergebnis10483
Freier Cash-flow (vor M&A)3277
Nettoschulden740708
Börsen-Zeitung
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.