Anlegerverfahren

Telekom kommt bei Rechtsfällen voran

Für die Telekom sind die meisten Rechtsfälle nach dem umstrittenen dritten Börsengang im Jahr 2000 mittlerweile geklärt. Über 60 % der Kläger haben einem Vergleichsvorschlag bereits zugestimmt.

Telekom kommt bei Rechtsfällen voran

dpa-afx Frankfurt

22 Jahre nach dem heftig umstrittenen dritten Börsengang der Deutschen Telekom ist die Mehrzahl der Rechtsfälle abgeschlossen. Mehr als 60 % der Kläger hätten den vom Oberlandesgericht Frankfurt unterstützten Vergleichsvorschlag inzwischen angenommen, teilte der Dax-Konzern am Montag mit. Zudem seien inzwischen rund 90 % der Einzelfälle geprüft worden, und die „weit überwiegende Zahl“ der vergleichsberechtigten Kläger habe ein Angebot erhalten. In einer nahezu beispiellosen Prozessserie hatten die rund 16 000 Kläger zusammen rund 80 Mill. Euro Schadenersatz für ihre Kursverluste verlangt. Die beim Landgericht Frankfurt eingereichten Klagen wurden in einem Kapitalanlegermusterverfahren zu­sammengefasst, in dessen Verlauf der Telekom falsche Angaben im Börsenprospekt nachgewiesen wurden. Um danach die Einzelfälle schneller zu beenden, einigten sich Unternehmen und Anwaltskanzleien auf den nun umgesetzten Vergleichsvorschlag. Die Aktionäre erhalten bei Annahme den im Jahr 2000 geleisteten Kaufpreis von 66,50 Euro pro Aktie zurück, von dem zwischenzeitlich gezahlte Dividenden und Teilverkäufe abgezogen werden. Auch der heutige Wert der Aktie wird verrechnet sowie die nachträglich verteilten Bonusaktien des Bundes.