Internetholding

Tencent-Aktienverkauf treibt Prosus-Gewinn in die Höhe

Die niederländische Internetholding Prosushat dank des Verkaufs eines zweiprozentigen Tencent-Aktienpakets und gut laufender Geschäfte bei den anderen Beteiligungen deutlich mehr verdient.

Tencent-Aktienverkauf treibt Prosus-Gewinn in die Höhe

dpa-afx Amsterdam – Die niederländische Internetholding Prosus hat dank des Verkaufs eines zweiprozentigen Tencent-Aktienpakets und gut laufender Geschäfte bei den anderen Beteiligungen deutlich mehr verdient. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 habe der Überschuss knapp 16 Mrd. Dollar nach rund 3 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum betragen, teilte das im Euro Stoxx 50 notierte Unternehmen in Amsterdam mit. Prosus hält jetzt noch knapp 29% an dem chinesischen Internetkonzern. Dieser Anteil ist derzeit umgerechnet rund 157 Mrd. Euro wert und damit nach wie vor die wichtigste Beteiligung des niederländischen Unternehmens. Prosus selbst kommt derzeit auf einen Börsenwert von 160 Mrd. Euro.

Das Unternehmen versucht seit einiger Zeit, den Bewertungsabschlag zwischen seiner Tencent-Beteiligung und seinen anderen Beteiligungen zu reduzieren. Einen Teil der Tencent-Einnahmen steckte Prosus in den deutschen Essenslieferdienst Delivery Hero und erhöhte den Anteil auf jetzt etwas mehr als 27%. Das Paket an dem im Dax gelisteten Konzern ist derzeit knapp 9 Mrd. Euro wert.

Die Bewertung aller Beteiligungen gibt Prosus mit rund 200 Mrd. Euro an. Sie bewegt sich damit rund ein Viertel über der aktuellen Marktkapitalisierung des Unternehmens.

Naspers hält Mehrheit

Die Prosus-Aktien liegen zu etwas mehr als der Hälfte in den Händen des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers, der seine Internetbeteiligungen in das niederländische Unternehmen ausgelagert hatte und im September 2019 in Europa an die Börse brachte. Damit sollte der Zugang zum Kapitalmarkt verbessert werden. Seit knapp einem Jahr ist die Prosus-Aktie im Euro Stoxx 50 gelistet. Das Papier verlor seitdem rund 15 % an Wert und ist damit einer der größten Verlierer im Eurozonen-Auswahlindex.