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Umsatzrendite von Porsche stagniert

Der Sportwagenbauer Porsche hat zum Jahresauftakt zwar den Umsatz um ein Viertel gesteigert, die Marge blieb aber mit 18,2% unverändert. Die Gründe dafür liegen in den Kostenpositionen.

Umsatzrendite von Porsche stagniert

Marge von Porsche stagniert auf hohem Niveau

Sportwagenbauer steigert Umsatz um ein Viertel – Verwaltungskosten legen überproportional zu

sck München

Trotz eines schwungvollen Jahresauftakts hat die Porsche AG ihre geschäftlichen Fortschritte nicht in eine höhere operative Umsatzrendite ummünzen können. Im ersten Quartal stagnierte die Marge des Sportwagenbauers auf hohem Niveau bei 18,2%. In seiner Pressemeldung zum Zwischenbericht per 31. März machte das Dax-Mitglied aus Stuttgart-Zuffenhausen zu den Gründen keine näheren Angaben. In der Quartalsmitteilung des Unternehmens lassen sich die Ursachen allerdings im Abschnitt Ertragslage ermitteln. Darin berichtet die Porsche AG, dass die Verwaltungskosten um ein Drittel oder 125 Mill. Euro auf 509 Mill. Euro zulegten. Dieser Aufwandsposten sei in Relation zum Konzernumsatz mit 5,0 (i.V. 4,8)% „leicht“ gestiegen. Zugleich brach das sonstige betriebliche Ergebnis im ersten Dreimonatsabschnitt 2023 um 40% auf 53 Mill. Euro ein. Der Vorstand führte das auf die „Entwicklung von Währungssicherungsgeschäften und Derivaten außerhalb des Hedge Accounting“ zurück. Mit anderen Worten zollte die Porsche AG den Turbulenzen an den Devisenmärkten infolge der Zinswende in den USA und in der Eurozone Tribut.

Die Edelmarke des Volkswagen-Mehrmarkenkonzerns erhöhte den Umsatz um 25,5% auf 10,1 Mrd. Euro. Finanzvorstand Lutz Meschke, zugleich Stellvertreter von CEO Oliver Blume, nannte als Ursachen dafür durchgesetzte höhere Verkaufspreise, einen „positiven“ Produktmix beim Absatz und gesteigerte Auslieferungen. Die Schwaben weiteten ihre weltweiten Auslieferungen um 18% auf exakt 80.767 Einheiten aus. Dabei entfiel auf China (inklusive Hongkong) 27% des Volumens. In ihrem größten Einzelmarkt steigerte die Porsche AG ihre Auslieferungen überproportional um 21% auf 21.365 Stück. An zweiter Stelle folgt Nordamerika mit einem Anteil von 24%. Der Heimatmarkt Deutschland kommt auf 10%. Der Anteil rein batteriebetriebener Fahrzeuge an den gesamten Auslieferungen ging auf 11,4 (13,9)% zurück.

„Die Märkte bleiben global volatil – umso zufriedener sind wir mit unseren Zahlen“, sagte Meschke. Die Porsche AG sei „mit großem Erfolg“ in das erste Jahr nach dem Börsengang gestartet. Auf das Zahlenwerk reagierten die Anleger aber vergrätzt. Vermutlich sorgte bei manchem Investor die unveränderte Marge für Stirnrunzeln. Nach Veröffentlichung des Zwischenberichts büßte die Aktie zeitweise 1,9% auf 108,35 Euro an Wert ein. Ende September 2022 kam das Papier zu 82,50 Euro an die Börse. VW hält 75% des stimmberechtigten Grundkapitals, die Beteiligungsgesellschaft Porsche SE 25%. Hinter dieser stehen die Familien Porsche und Piëch.

Die Umsatzkosten der Porsche AG wuchsen zum Jahresauftakt leicht unterproportional zu den Erlösen. Dieser Kostenblock legte um 24,3% auf 7,3 Mrd. Euro zu. Auf operativer Ebene erhöhte die Porsche AG ihr Ergebnis um 25,4% auf 1,8 Mrd. Euro. Nach Steuern blieben 1,4 (1,0) Mrd. Euro hängen. Der CFO bekräftigte die Finanzprognose des Unternehmens. Demnach steuert der Konzern im laufenden Jahr einen Umsatz in einer Bandbreite von 40 Mrd. bis 42 Mrd. Euro an. Im vergangenen Jahr erzielte Porsche 37,6 Mrd. Euro (+14%). „Für den Fall, dass sich die globalen Herausforderungen nicht signifikant verschärfen, erwarten wir für das Geschäftsjahr 2023 eine operative Konzernumsatzrendite im Bereich von 17 bis 19%“, so Meschke. „Langfristig haben wir uns eine operative Konzernumsatzrendite von mehr als 20% vorgenommen.“ Damit lägen die Stuttgarter aus dem Niveau von Ferrari. Zum Vergleich: 2021 erreichte Porsche 18%. Der deutlich kleinere italienische Wettbewerber veröffentlicht seine Quartalszahlen diesen Donnerstag.