Unbehagen über Chip-Implantate

Britische Firmen wollen Mitarbeitern ID-Chips einpflanzen

Unbehagen über Chip-Implantate

hip London – Sowohl der britische Unternehmensverband CBI als auch der Gewerkschaftsdachverband TUC haben Bedenken gegen Pläne von Firmen geäußert, Sicherheitsausweise durch ihren Mitarbeitern eingepflanzte Chips zu ersetzen. Die Halbleiter werden zwischen Daumen und Zeigefinger eingesetzt und ähneln Modellen, mit denen Haustiere gekennzeichnet werden.Wie der “Guardian” berichtet, hat das 2016 gegründete Start-up Bioteq aus Hampshire bereits 150 Chips implantiert. Gründer Steven Northam hatte sich selbst einen RFID-Chip implantiert, um Türen in seinem Büro zu öffnen. Seine Kunden seien größtenteils Einzelpersonen. Die Kosten lägen zwischen 70 und 260 Pfund pro Person. Die schwedische Biohax International ist auf dem Sprung nach London und verhandelt laut “Sunday Telegraph” mit mehreren Kanzleien und Finanzdienstleistern über Aufträge zur Ausrüstung der Belegschaft mit Chips. Gründer Jowan Österlund war einst Piercing-Experte. Seine Implantate kosten 150 Pfund das Stück. Man habe bereits 4 000 Personen Chips eingesetzt, größtenteils in Schweden, heißt es auf der Website. Biohax betrachtet die Technologie als Chance zur Vermeidung von Plastikmüll.”Arbeitnehmer machen sich bereits Sorgen, dass manche Arbeitgeber Technologien für ihre Kontrolle und Mikromanagement nutzen und das Recht der Belegschaft auf ihre Privatsphäre untergraben”, sagte TUC-Generalsekretärin Frances O’Grady dem “Guardian”. Die Mikrochips gäben dem Management noch mehr Macht und Kontrollmöglichkeiten. “Es bestehen offensichtliche Risiken”, sagte sie. “Die Arbeitgeber dürfen sie nicht beiseitewischen oder Mitarbeiter dazu zwingen, sich einen Chip einsetzen zu lassen.”Der CBI empfahl Unternehmen, sich mit den Mitarbeitern ins Benehmen zu setzen.