Erneuerbare Energien

Wasserstofffirma Apex geht per Fusion an die Börse

Der Wasserstoffhersteller Apex Group kommt per Übernahme durch die seit 2011 an der in Frankfurt im Prime Standard notierenden Investmentholding Exceet Group an die Börse.

Wasserstofffirma Apex geht per Fusion an die Börse

cru Frankfurt

Der Wasserstoffhersteller Apex Group kommt per Übernahme durch die seit 2011 an der in Frankfurt im Prime Standard notierenden Investmentholding Exceet Group an die Börse. Mit Abschluss der Transaktion notiert Apex unter dem Mantel der Exceet an der Börse, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Apex erhalte im Rahmen der Transaktion rund 87 Mill. Euro an frischem Kapital, von dem rund 70 Mill. Euro zur Realisierung der großen Projektpipeline von mehr als 1,7 Gigawatt Elektrolyseurkapazität sowie 17 Mill. Euro zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten eingesetzt werden sollen. Apex-CEO Peter Rößner leitet weiterhin das operative Geschäft. Exceet, deren Hauptgesellschafter die Beteiligungsgesellschaft Active Ownership ist, die auch Anteile am Windparkentwickler PNE hält und dort zeitweise im Aufsichtsrat vertreten war, hat seit 2011 im Rahmen einer Buy-&-Build-Strategie mehrere Un­ter­nehmen entwickelt und veräußert.

Seit der letzten Veräußerung im Jahr 2022 befinden sich laut Mitteilung in der Holding im Wesentlichen die Mittelzuflüsse aus den letzten Veräußerungen in Höhe von rund 117 Mill. Euro, die nun für den Erwerb und die Entwicklung von Apex eingesetzt werden. Apex, die langfristig begleitet werden soll, werde künftig der alleinige Investmentfokus von Exceet sein. Als bekannte Wettbewerber sind GP Joule, Enertrag oder Lhyfe zu nennen.

Die Projekt-Pipeline von Apex enthält sowohl Projektgeschäft für Dritte als auch Anlagen, die Apex später selbst betreiben möchte. Im Moment kostet die Erstellung von 1 Megawatt Elektrolysekapazität rund 1,1 Mill. bis 2 Mill. Euro inklusive Entwicklermarge, abhängig vom Anwendungsfall beim Kunden. Die geplanten 1,7 Gigawatt entsprechen somit einem Investitionsvolumen von bis zu 3,4 Mrd. Euro und einem Umsatz, der in der Größenordnung von mehr als 1 Mrd. Euro läge.

„Hauptkosten sind dabei Materialkosten für den Elektrolyseur, wir gehen allerdings davon aus, dass sich die Elektrolyseur-Kosten in den kommenden Jahren halbieren werden“, erklärt ein Apex-Sprecher. Neben den Eigenmitteln werde für die Projekte Fremdkapital eingesetzt, dazu kommen je nach Projekt Fördermittel sowie im Projektgeschäft planbare Mittelflüsse von Kunden anhand von Meilensteinen. „Bei Projekten, die wir nach Fertigstellung selbst betreiben möchten, müssen wir natürlich mehr vorfinanzieren, aber hier gibt es auch die Option, mit strategischen Partnern zusammenzuarbeiten“, sagt der Sprecher. „Fakt ist, dass sich Apex im Rahmen seines Wachstums weiter kapitalisieren wird. Wir haben hier alle Optionen, von klassischer Fremdkapitalfinanzierung über Green Bonds bis hin zu Eigenkapital.“ Apex habe bisher mehr als 100 Mill. Euro selbst in den Standort investiert.

Mit Abschluss der Transaktion und Eintragung der neu ausgegebenen Aktien wird Active Ownership 40 % der Aktien an Exceet halten. Die früheren Apex-Gesellschafter werden 45 % der Exceet-Aktien halten, was einen restlichen Streubesitz von 15 % bedeutet. Sollten Exceet-Aktionäre das Pflichtangebot der Apex-Altgesellschafter annehmen, könnte sich der Aktienanteil der Apex-Altgesellschafter an der Exceet noch erhöhen. Die größten Investoren der Exceet und auch ihre Gründer haben aber bereits Non-Tender Agreements unterzeichnet, da sie weiter an der Entwicklung der Gesellschaft partizipieren wollen.