Luftfahrt

Air France-KLM will Mehrheit an Airline SAS übernehmen

Die Konsolidierung im Luftfahrtsektor schreitet voran: Die Fluggesellschaft Air France-KLM will bei ihrer Beteiligung SAS nun eine Mehrheit übernehmen.

Air France-KLM will Mehrheit an Airline SAS übernehmen

Air France-KLM will Mehrheit an SAS

Reuters/dpa-afx Paris/Frankfurt

Die Fluggesellschaft Air France-KLM will ihren Anteil an der skandinavischen Airline SAS aufstocken. Die Beteiligung soll von derzeit 19,9% auf 60,5% ausgebaut werden, teilte Air France-KLM am Freitag mit. Die Fluggesellschaft hatte sich bereits beim Einstieg 2023 eine solche Option gesichert. Das Unternehmen hatte die Anteile an den Skandinaviern übernommen, als die insolvente SAS in einem Gläubigerschutzverfahren steckte.

Nun wollen die Franzosen die SAS-Anteile von Hauptaktionär Castlelake und von Lind Invest erwerben. Der Preis werde abhängig von der finanziellen Entwicklung von SAS bei Abschluss der Transaktion festgesetzt, hieß es.

SAS begrüßt Aufstockung

SAS begrüßte das Vorhaben. „Dies bringt nicht nur Stabilität, sondern ermöglicht auch eine tiefere industrielle Integration und die volle Unterstützung einer der weltweit führenden Airline-Gruppen“, sagte SAS-Chef Anko van der Werff. „Gemeinsam werden wir besser aufgestellt sein, um unseren Kunden, unseren Kollegen und der gesamten Region mehr Wert zu bieten.“ Der dänische Staat werde auch weiterhin 26,4% und seine Sitze im Verwaltungsrat behalten. Die Kontrolle über SAS würde es Air France-KLM ermöglichen, im skandinavischen Markt zu expandieren.

„Nach ihrer erfolgreichen Umstrukturierung hat SAS eine beeindruckende Leistung erbracht, und wir sind zuversichtlich, dass das Potenzial der Fluggesellschaft durch eine tiefere Integration in die Air France-KLM-Gruppe weiter wachsen wird“, erklärte Air France-KLM-Chef Ben Smith.

KLM will Wettbewerbsposition stärken

SAS betreibt 138 Flugzeuge und beförderte im vergangenen Jahr mehr als 25 Millionen Passagiere. Dabei erzielte die Airline einen Umsatz von 4,1 Mrd. Euro. Mit der Transaktion, die nach Erhalt der notwendigen behördlichen Genehmigungen in der zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden soll, erhofft sich Air France-KLM eine bessere Wettbewerbsposition zu den großen Konkurrenten wie Lufthansa oder der British-Airways-Mutter IAG.

Mit der Übernahme schreitet auch die Konsolidierung in der europäischen Luftfahrtindustrie weiter voran. So hatte sich etwa die Lufthansa zuletzt Anteile an der italienischen ITA sowie der lettischen Air Baltic gesichert. Die portugiesische Regierung sucht unterdessen einen neuen Eigentümer für ihre Fluglinie TAP.