Europäischer SpaceX-Konkurrent

Airbus, Thales und Leonardo planen Satelliten-Joint-Venture

Drei europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen treiben Pläne voran, ein gemeinsames Raumfahrt- und Satellitenunternehmen zu gründen, um stärker mit Elon Musks dominierendem Unternehmen SpaceX konkurrieren zu können.

Airbus, Thales und Leonardo planen Satelliten-Joint-Venture

Nach Angaben von mit der Angelegenheit vertrauten Personen verhandeln Airbus, das französische Thales und das italienische Leonardo eine Fusion ihrer Raumfahrtsparten. Eine offizielle Ankündigung könnte noch in diesem Monat erfolgen.

Auf die Gerüchte angesprochen bestätigte Airbus-CEO Guillaume Faury am Dienstag, dass das Projekt voranschreite: Die Due-Diligence- und kartellrechtliche Prüfungen seien in Arbeit . Zum Zeitplan wollte er sich nicht äußern. Leonardo-Chef Roberto Cingolani hatte bereits im Juni erklärt, dass er bis Ende Juli Klarheit über die Zukunft der Raumfahrtpläne erwarte, äußerte sich aber am Dienstag wie auch Thales nicht zu den Plänen.

Underdogs aus Europa

Eine europäische Raumfahrtallianz könnte sich am Rüstungsunternehmen MBDA orientieren. Das befindet sich im Besitz von Airbus, dem britischen BAE Systems und Leonardo. Angesichts der großen Herausforderungen der Raumfahrtsparten wäre eine Fusion aber nur ein erster Schritt, zu einer echten Konkurrenz für die USA oder China zu werden.

Die Idee eines europäischen Raumfahrt-Champions wurde in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert ohne umgesetzt zu werden. Den aktuellen Raumfahrtunternehmen fehlt es an Größe während SpaceX seine Vormachtstellung weiter ausbaut. Doch angesichts der europäischen Pläne, Billionen in die Verteidigung und die Unabhängigkeit der hiesigen Rüstung zu investieren, sehen die potenziellen Partner die Zeit gekommen, die Pläne zu verwirklichen.

Airbus-Finanzchef Thomas Toepfer hatte im Juni erklärt, dass die drei Unternehmen jeweils nur eine Minderheitsbeteiligung an der neuen Gesellschaft halten sollten. „Die Details der Unternehmensführung könnten von dem abweichen, was wir bei MBDA haben, aber die Richtung ist dieselbe“, sagte er damals. „Ich glaube, niemand möchte Mehrheitsaktionär sein.“