Netflix und Co. stemmen sich gegen Social Media
Streaming-Dienste
Netflix und Co. stemmen sich gegen Social Media
kro Frankfurt
Der Kampf um die Aufmerksamkeit des Menschen ist wahrlich kein Spaziergang. Die Zahl der Kommunikationskanäle wächst und damit auch die tägliche Informationsflut. Das ist unter anderem für Video-on-Demand-Anbieter schwierig, die sich gerade bei jüngeren Zuschauern das Feld zunehmend mit sozialen Medien teilen müssen. In einer Umfrage der Beratungsfirma Simon Kucher unter gut 1.000 Streaming-Nutzern gaben zuletzt 40% der 18- bis 39-Jährigen an, dass Aktivitäten in sozialen Medien die Zeit ersetzen, die sie sonst für das Video-Streaming aufwenden würden.
Netflix will Umsatz verdoppeln
Die großen Streaming-Anbieter scheinen davon allerdings noch nicht verunsichert. Im Gegenteil, Netflix will laut einem Medienbericht den Umsatz von zuletzt 39 Mrd. Dollar bis 2030 verdoppeln und dann auf einen Börsenwert von 1 Bill. Dollar kommen. Bei Walt Disney stellt man noch in diesem Fiskaljahr für das Streaming-Geschäft ein Betriebsergebnis von 1,3 Mrd. Dollar in Aussicht.

Noch vor drei Jahren war dort ein Verlust von 4 Mrd. Dollar entstanden. Denn die Produktion von Inhalten ist ein teures Unterfangen. Disney rechnet in diesem Jahr mit Ausgaben in Höhe von rund 23 Mrd. Dollar. Amazon hat 2024 mehr als 20 Mrd. Dollar für Musik- und Video-Inhalte ausgegeben. Netflix plant für 2025 mit einem Budget von rund 18 Mrd. Dollar.
Monetarisierung schreitet voran
Doch die Konzerne sind besser darin geworden, das Streaming-Geschäft zu monetarisieren. Sie haben in den vergangenen Jahren wiederholt die Preise erhöht und mit der Einführung von günstigeren Werbe-Abos eine zusätzliche Umsatzquelle erschlossen. Umfragen zeigen, dass sich Streaming-Kunden zunehmend mit solchen Abos anfreunden können. Aus der Social-Media-Welt sind sie die Dauerbeschallung mit Werbung ohnehin gewohnt.