Die Pharmapartner Biontech und Pfizer erhöhen das Tempo zur Herstellung von Impfstoff gegen die Covid-19-Pandemie. Ge­plant ist die Erweiterung der Produktionskapazität auf bis zu 2,5 Milliarden Impfstoffdosen bis Ende 2021, teilt das Mainzer Biotech-Unternehmen mit. Zuletzt war das Produktionsziel auf 2,3 bis 2,4 Milliarden Dosen erhöht worden. Bis einschließlich 23. März seien global mehr als 200 Millionen Dosen ausgeliefert worden. Der Ausbau der Produktion sei möglich geworden durch verbesserte Herstellungsprozesse, die neue Anlage in Marburg, die Zulassung der Entnahme einer sechsten Impfdosis sowie durch die Erweiterung des Hersteller- und Lieferantennetzwerks.

Das bisherige Bestellvolumen der Länder beläuft sich für 2021 auf über 1,4 Milliarden Dosen. Auf Basis dieser Verträge stellt Biontech für den laufenden Turnus einen Umsatz von rund 9,8 Mrd. Euro in Aussicht nach 482 Mill. im Jahr 2020. Zusätzliche Erlöse würden im Zusammenhang mit weiteren Verträgen für Lieferungen im Jahr 2021 erwartet, heißt es. Biontech-Chef Ugur Sahin kündigt an, die Entwicklung neuer Formulierungen und Impfstoffe gegen Virusvarianten voranzutreiben. Getestet wird das Vakzin inzwischen auch in einer Studie an Kindern, weitere Studien sollen den Einsatz bei Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem untersuchen.

Die im vergangenen Geschäftsjahr erzielten ersten Impfstoffumsätze von 482 Mill. Euro haben nicht ausgereicht, um die auf 645 Mill. Euro hochgefahrenen Forschungs- und Entwicklungskosten zu decken. Der Verlust vor Steuern hat sich dank des Erlöswachstums auf 146 (i.V. 179) Mill. Euro verringert – trotz deutlich erhöhter Finanzaufwendungen. Unterm Strich zeigt Biontech 2020 sogar einen Gewinn von 15 Mill. Euro, was einem positiven Steuereffekt von 161 Mill. Euro zu verdanken ist. Er resultiert aus der Neubewertung aktiver latenter Steuern.