Gesundheitsdienstleister

Bright Spring will an die Börse

Der Pflege- und Pharmadienstleister Bright Spring schürt frühzeitige Hoffnungen auf ein IPO-Jahr, das besser verläuft als 2023. Das Unternehmen aus Kentucky hat bei der US-Börsenaufsicht SEC erneut einen Antrag auf Börsengang eingereicht und will dabei wohl 1 Mrd. Dollar einsammeln.

Bright Spring will an die Börse

Bright Spring will an die Börse

US-Gesundheitsdienstleister peilt wohl Milliarden-Erlös an – Große Finanzinstitute als Zeichner

Der Pflege- und Pharmadienstleister Bright Spring schürt frühzeitige Hoffnungen auf ein IPO-Jahr, das besser läuft als 2023. Das Unternehmen aus Kentucky hat bei der US-Börsenaufsicht SEC erneut einen Antrag auf den Börsengang eingereicht und will dabei wohl 1 Mrd. Dollar einsammeln.

Bloomberg/kro Frankfurt

Der Gesundheitsdienstleister Bright Spring Health Services läutet in den USA das IPO-Jahr 2024 mit einer Intention to Float ein. Das Unternehmen aus Kentucky, das 2019 vom Finanzinvestor KKR gekauft und anschließend mit dem Pharmadienstleister Pharmerica zusammengelegt worden war, hat für das Vorhaben eine Reihe von gewichtigen US-Finanzinstituten hinter sich vereint, wie aus den bei der Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen hervorgeht. Zu den Unterzeichnern gehören demnach unter anderem Goldman Sachs, Jefferies, Morgan Stanley, die UBS, die Bank of America und KKR selbst. Konkrete Angebotsbedingungen sind in den Unterlagen zwar noch nicht enthalten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte jedoch im September berichtet, dass Bright Spring bei dem angestrebten Börsengang 1 Mrd. Dollar einnehmen will.

Bright Spring bietet in den USA unter anderem häusliche Pflegedienstleistungen für Senioren an und betreibt 186 Apotheken. Zum Zeitpunkt der Fusion mit Pharmerica kamen die beiden Unternehmen laut damaligen Angaben von KKR auf einen Umsatz von rund 4,5 Mrd. Dollar. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres waren es bereits 6,5 Mrd. Dollar, wie aus den Börsenunterlagen weiter hervorgeht. Der Verlust belief sich im gleichen Zeitraum auf rund 150 Mill. Dollar.

Es ist nicht das erste Mal, dass Bright Spring den Sprung aufs Parkett wagen will. Bereits im Oktober 2021 hatte das Unternehmen einen entsprechenden Antrag gestellt, die Pläne später aber wegen der verschlechterten Marktbedingungen verworfen.

2023 war schwaches IPO-Jahr

Die wirtschaftliche Unsicherheit hat sich für Börsenaspiranten seitdem nur weiter verschärft. Laut dem Beratungsunternehmen EY haben im vergangenen Jahr weltweit rund 800 Unternehmen ihre IPO-Pläne verschoben oder gänzlich kassiert. In Deutschland hatte beispielsweise der Panzergetriebehersteller Renk sein Debüt im Oktober in letzter Minute gestoppt. Insgesamt ist das globale IPO-Volumen 2023 damit um 8% zurückgegangen. Jene, die den Schritt dennoch gewagt haben, verzeichnen seitdem teils eine enttäuschende Entwicklung, darunter der US-Lebensmittelbringdienst Instacart und der ebenfalls US-amerikanische E-Mail-Marketingspezialist Klaviyo.

Investoren und Banken hoffen im laufenden Jahr nun darauf, dass sich das IPO-Fenster allmählich wieder öffnet. Als wichtigste potenzielle Treiber werden dabei die Möglichkeit für Zinssenkungen, die abflauende Inflation sowie der zunehmende Kapitalbedarf privater Jungunternehmen genannt. Zu den US-Börsenkandidaten, die aktuell besonders im Fokus stehen, gehören unter anderem die Social-Media-Plattform Reddit, der in China gegründete Online-Modehändler Shein, das Fintech Stripe und das Software-Unternehmen Databricks. In Deutschland gelten daneben die Parfümeriekette Douglas, der Fernbusbetreiber Flix und das Software-Unternehmen Celonis als wichtige Börsenkandidaten.


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