Im DatenraumGaming-Branche

Das Milliardenspiel

Ein Tag ohne Zocken? Für viele Deutsche offenbar undenkbar. Zwei Stunden verbringen Gamer im Schnitt mit Videospielen. Die Branche kämpft dennoch mit Umsatzrückgängen.

Das Milliardenspiel

Gaming-Branche

Das Milliardenspiel

sar Frankfurt

Die Gamescom stellt sich in diesem Jahr auf einen Rekord ein: Von Mittwoch bis Sonntag werden mehr als 1.500 Unternehmen aus 72 Ländern auf der Spielemesse erwartet, die Zahl der Aussteller liegt 11% über dem Vorjahr. Die Kölner Gamescom gilt als weltweit größte Veranstaltung für Computer- und Videospiele, im vergangenen Jahr kamen 335.000 Besucher, um sich über Neuheiten zu informieren.

Gaming setzt Milliarden um

Gaming ist in Deutschland ein Milliardenmarkt. Dem Branchenverband Game zufolge lag der Umsatz mit Games, Spiele-Hardware und Online-Gaming-Angeboten 2024 bei rund 9,4 Mrd. Euro. Das waren zwar 6% weniger als im Vorjahr, doch der Langfristtrend ist positiv. Seit 2019 ist der deutsche Games-Markt dem Verband zufolge über 50% gewachsen. Rückgänge etwa im Geschäft mit Spiele-Konsolen ordnet Game-Geschäftsführer Felix Falk daher eher als Normalisierung ein. Durch neue Konsolen und angekündigte große Blockbuster-Titel rechnet er mit erneutem Wachstum.

Besonders gefragt waren zuletzt Online-Gaming-Services. Das Segment legte im vergangenen Jahr um 12% auf 965 Mill. Euro zu. Darunter fallen beispielsweise kostenpflichtige Dienste, über die Spieler Zugang zu mehreren Games bekommen oder ihre Spielstände in der Cloud speichern können.

Zeitintensives Zocken

Wie stark Gaming im Alltag vieler Menschen verankert ist, zeigt eine Bitkom-Umfrage: Gut die Hälfte der 1.200 Teilnehmer ab 16 Jahren spielt zumindest hin und wieder Video- und Computerspiele. Von den 626 Gamern verbringen Männer im Schnitt 1,9 Stunden, Frauen sogar 2,2 Stunden mit Zocken. Besonders beliebt sind Unterhaltungs- und Geschicklichkeitsspiele sowie Strategiespiele. 88% der Befragten zocken auf dem Smartphone.