Dialysekonzern FMC verlängert Sparkurs und kündigt Aktienrückkauf an

FMC stellt neue Strategie auf Kapitalmarkttag vor. Bis Ende 2027 will der Konzern 1,05 Mrd Euro einsparen.

Dialysekonzern FMC verlängert Sparkurs und kündigt Aktienrückkauf an

Dialysekonzern FMC verlängert Sparkurs

Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von einer Milliarde Euro geplant

Reuters Frankfurt

Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care will mit weiteren Einsparungen seine Profitabilität steigern. Bis 2030 strebt FMC eine operative Ergebnismarge im mittleren Zehnerprozentbereich an, wie das Unternehmen am Dienstag zu seinem Kapitalmarkttag in London mitteilte. FMC plant zusätzliche Einsparungen von 300 Millionen Euro, die durch eine Verlängerung des Sparkurses um zwei Jahre erreicht werden sollen. Bis Ende 2027 werden so dauerhafte Einsparungen von 1,05 Milliarden Euro angestrebt, die zur Verbesserung der operativen Marge beitragen sollen. Außerdem kündigte FMC ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von einer Milliarde Euro an, das noch in diesem Jahr starten soll.

„Während wir weiterhin in profitables Wachstum und Innovationen in unserem Kerngeschäft investieren und unsere Kapitalstruktur optimieren, haben wir zudem die Möglichkeit, eine weitere Wertschaffung für unsere Aktionäre zu realisieren“, erklärte Vorstandschefin Helen Giza. Überschüssiges Kapital soll unter anderem durch eine Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent sowie regelmäßige Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückfließen. FMC will zudem jährlich 800 Millionen bis eine Milliarde Euro in sein Kerngeschäft investieren, um profitables Wachstum und Innovationen voranzutreiben.

Konzern stabilisiert

In den vergangenen Quartalen hatte sich FMC besser entwickelt als von Analysten erwartet. Vorstandschefin Giza hatte den Konzern, der lange unter den Folgen der Corona-Pandemie, Personalknappheit und steigenden Kosten gelitten hatte, mit einem harten Sparkurs, den sie vor drei Jahren eingeschlagen hatte, stabilisiert. Der Umbau umfasste unter anderem Stellenstreichungen und die Trennung von unrentablen Kliniken. Für dieses Jahr hatte Giza zuletzt einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich angekündigt. Das bereinigte operative Ergebnis soll im hohen Zehner- bis hohen Zwanziger-Prozentbereich zulegen, die Marge soll sich auf elf bis zwölf Prozent belaufen.

FMC sieht die Dialysebranche weiter auf Wachstumskurs. Weltweit dürfte die Zahl der Dialysepatienten bis 2035 voraussichtlich auf etwa sieben Millionen steigen – ein Plus von 90 Prozent oder durchschnittlich vier bis fünf Prozent pro Jahr. In den USA, dem wichtigsten Markt von FMC, wird ein jährliches Wachstum von über zwei Prozent erwartet. Zusätzliche Impulse erhofft sich der Konzern von der Einführung der hochvolumigen Hämodiafiltration (HVHDF). Ab 2025 soll das neue 5008X-Dialysegerät schrittweise das bisherige Modell ersetzen. Bis 2030 will FMC alle eigenen US-Kliniken damit ausstatten. Die Behandlung soll unter anderem geringere Sterblichkeitsraten, effizienteren Personaleinsatz, weniger Verbrauchsmaterialien und einen niedrigeren Medikamentenbedarf ermöglichen. Auch Trends wie KI-gestützte Diagnostik, personalisierte Therapien und neue Medikamente mit Überlebensvorteilen könnten das Wachstum zusätzlich treiben.