Einbruch beim Windrad-Neubau um die Hälfte

Börsen-Zeitung, 30.1.2019 cru Düsseldorf - Ausgerechnet kurz nach dem Beschluss zu Deutschlands Kohleausstieg im Jahr 2038 werden hierzulande um die Hälfte weniger neue Windräder als bisher gebaut, die den Kohlestrom ersetzen könnten. Nach den von...

Einbruch beim Windrad-Neubau um die Hälfte

cru Düsseldorf – Ausgerechnet kurz nach dem Beschluss zu Deutschlands Kohleausstieg im Jahr 2038 werden hierzulande um die Hälfte weniger neue Windräder als bisher gebaut, die den Kohlestrom ersetzen könnten. Nach den von der Deutschen Windguard ermittelten Zahlen sei der Brutto-Zubau von Windenergieanlagen an Land im Jahr 2018 regelrecht eingebrochen, teilte der Maschinenbauverband VDMA am Dienstag mit. Mit lediglich 2 402 Megawatt (MW) oder 743 Anlagen falle der Neubau noch hinter das Niveau von 2013 zurück, obwohl die Nachfrage nach erneuerbarem Strom deutlich zunimmt.Der Zubau fiel im Vergleich zum Gesamtjahr 2017 um 55 % kleiner aus. Er liege damit deutlich unter der von Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems zur Jahresmitte 2018 geschätzten Zahl von 3 300 MW. Grund für den geringen Zubau ist der hohe Anteil der Zuschläge für Projekte ohne Genehmigung von sogenannten Bürgergesellschaften, die bei den Ausschreibungen bisher privilegiert waren und die Auktionen 2017 dominiert haben und bislang nicht realisiert wurden.Für das Jahr 2019 erwarten die Verbände nun nur einen Zubau von knapp 2 000 MW. Die im Energiesammelgesetz festgelegten Sonderausschreibungen seien zwar “enorm wichtig und geben Zuversicht” auf eine Erholung ab 2021 – im internationalen Vergleich verliere der deutsche Markt jedoch an Dynamik und Bedeutung. Gemäß der Prognose des Global Wind Energy Council wird der weltweit größte Zubau von Windenergieanlagen in den Jahren 2019 bis 2022 in Asien (118 GW) erwartet, gefolgt von Europa (62 GW) und Nordamerika (44 GW).