Exportbeschränkungen kosten AMD 800 Mill. Dollar
Eine starke Nachfrage hat AMD ein überraschend deutliches Wachstum beschert. Der Absatz margenstarker Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) ging dagegen zurück. Der Chip-Hersteller begründete dies am Dienstag vor allem mit den US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte nach China. Die damit verbundenen Kosten hätten den Gewinn im zweiten Quartal um 800 Millionen Dollar geschmälert. AMD-Aktien fielen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um etwa 2%.
Wachstum könnte sich beschleunigen
Für die zweite Jahreshälfte stellte Konzernchefin Lisa Su jedoch ein beschleunigtes Wachstum in Aussicht. Motor dieser Entwicklung sei die anlaufende Massenproduktion der neuesten Generation von KI-Chips des Typs „MI350“. Für das angelaufene Quartal prognostizierte sie einen überraschend hohen Umsatz zwischen 8,4 und 9 Mrd. Dollar und eine Bruttomarge von etwa 54%. Darin seien mögliche Verkäufe einer früheren Generation von KI-Chips nach China nicht enthalten, betonte AMD. Die US-Regierung prüfe Exportgenehmigungen für diese Halbleiter des Typs „MI308“.
Im abgelaufenen Quartal steigerte AMD den Konzernumsatz den Angaben zufolge um 32% auf 7,7 Mrd. Dollar und traf damit das obere Ende der angepeilten Spanne. Der Absatz von PC- und Serverprozessoren habe Rekordstände erreicht, betonte Su. Die Erlöse der Rechenzentrumssparte, zu der auch KI-Chips gehören, wuchsen dagegen um unterdurchschnittliche 14% auf 3,2 Mrd. Dollar. Das treibe einigen Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn, sagte Portfoliomanager Dan Morgan vom Vermögensverwalter Synovus. AMD will dem Konkurrenten Nvidia Marktanteile im zukunftsträchtigen KI-Geschäft abjagen.