Flaute beim Windkraftausbau

Die Hälfte der ausgeschriebenen Leistung findet keine Abnehmer

Flaute beim Windkraftausbau

cru Düsseldorf – Beim Windkraftausbau herrscht Flaute. Obwohl erneuerbare Energien bis 2038 die Kohleverstromung vollständig ersetzen sollen, ist der Windkraftausbau in Deutschland in jüngster Zeit nahezu zum Erliegen gekommen – und wird wieder teurer für den Steuerzahler, weil die Einspeisevergütungen wieder ansteigen. Das geht aus den Ergebnissen der Ausschreibungen für Windenergie an Land zum Gebotstermin 1. Mai 2019 hervor, die die Bundesnetzagentur am Montag veröffentlicht hat.Eigentlich sollten Projekte mit 650 Megawatt Leistung in der jüngsten Ausschreibung genehmigt werden. Allerdings gab es nur Gebote für gut die Hälfte, von denen letztlich Vorhaben mit insgesamt 270 Megawatt gebilligt wurden. Die Netzagentur sprach von einer “besorgniserregenden Dimension”. Der Bau von Windrädern lohnt sich demnach offenbar nicht mehr ausreichend, und es fehlen die Genehmigungen. Die jüngsten Ausschreibungen finden kaum noch Abnehmer, und die Einspeisevergütung ist seit 2017 vom Tief von von 4 Cent auf jetzt wieder mehr als 6 Cent je Kilowattstunde gestiegen.Zuletzt ist der Ausbau der Windenergie an Land fast ganz zum Erliegen gekommen. In den ersten drei Monaten des Jahres gingen lediglich 41 Windräder mit einer Leistung von 134 Megawatt ans Netz, wie die Fachagentur Windenergie an Land mitteilte. Das waren fast 90 % weniger als im gleichen Quartal des Vorjahres und so wenig wie zuletzt 1998, als der Ausbau der Windenergie begann. In 9 von 16 Bundesländern wurden gar keine neuen Windräder errichtet. Das ist der vorläufige Tiefpunkt einer Entwicklung, die bereits seit einem Jahr andauert.Die “schwierige Lage bei den Genehmigungen zur Errichtung von Windrädern durch die zuständigen Landesbehörden” präge weiter maßgeblich das Ausschreibungsverfahren, erklärte die Bundesnetzagentur. Der durchschnittliche Zuschlagswert liege aktuell mit 6,13 Cent je Kilowattstunde leicht über dem Ergebnis der Vorrunde mit 6,11 Cent. Die Bandbreite der erfolgreichen Gebote liege zwischen 5,4 und 6,2 Cent – nach einer Spanne zwischen 5,2 und 6,2 Cent in der Vorrunde. – Bericht Seite 10