Hohe Kosten

Fraport schreibt rote Zahlen

Fraport ist im ersten Quartal in den roten Zahlen gelandet und hofft nun auf Wachstumsimpulse aus dem Auslandsgeschäft

Fraport schreibt rote Zahlen

Der Flughafenbetreiber Fraport ist im ersten Quartal 2025 in die roten Zahlen gerutscht. Gründe dafür sind unter anderem steigende Personalkosten und der saisonale Effekt der im Vergleich zum Vorjahr späteren Osterreisesaison. Das Konzernergebnis belief sich auf −26,4 Mill. Euro nach 12,7 Mill. Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum, wie Fraport am Dienstag mitteilte. Der operative Gewinn (Ebitda) gab um 16,5% auf 177,5 Mill. Euro nach. Die Fraport-Aktie sackte bis zum Mittag in Frankfurt um mehr als 4% ab. Verluste zu Jahresbeginn sind indes nichts Ungewöhnliches, auch in den Startquartalen 2023 und 2022 waren rote Zahlen geschrieben worden.

Personalaufwand steigt

Das Auftaktquartal sei mit stagnierender Passagierzahl am größten deutschen Flughafen „erwartet verhalten“ ausgefallen. „Für das Gesamtjahr erwarten wir dennoch eine stabile Geschäftsentwicklung entsprechend dem gegebenen Ausblick“, wird Fraport-Chef Stefan Schulte zitiert. Für das Konzern-Ebitda wird ein moderater Anstieg prognostiziert. Das Konzernergebnis wird weiterhin in einer Spanne erwartet, die von einer stabilen bis leicht sinkenden Entwicklung reicht.

Luftverkehrssteuer soll sinken

Auf dem deutschen Markt fehlen laut Schulte nach wie vor Wachstumsimpulse aufgrund der zum Jahreswechsel weiter gestiegenen staatlichen Standortkosten. Die neue Bundesregierung will die Luftverkehrsteuer senken. Aus Sicht der Branche ist das ein guter erster Schritt, dem weitere Entlastungen folgen müssen. Gestiegen ist für Fraport aber auch der Personalaufwand, „überproportional“ um 44,6 Mill. auf 323,4 Mill. Euro. Der Anstieg gehe auf Tariferhöhungen sowie einen höheren Personalbestand am Flughafen Frankfurt zurück. Fraport-CFO Matthias Zieschang hatte kürzlich von tariflichen Struktureffekten von zuletzt fast 10% im Jahr gesprochen, das bedeute rund 150 bis 200 Mill. Euro höhere Personalaufwendungen pro Jahr.

Wachstumsimpulse bringen sollen im weiteren Jahresverlauf die Erweiterungen der Fraport-Flughäfen in der peruanischen Hauptstadt Lima und der türkischen Ferienregion Antalya. Am Hauptstandort Frankfurt erwartet der Airport-Betreiber 2025 eine leichte Erholung der Fluggastzahl um 4% auf bis zu 64 Millionen. Das Vor-Coronakrisen-Niveau von 2019, als rund 70 Millionen Fluggäste den Airport nutzten, wird erst 2027 erwartet. Im ersten Quartal war das Aufkommen um 0,9% auf 12,4 Millionen Passagiere zurückgegangen. Die Umsatzerlöse waren konzernweit bereinigt um die Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen im Zusammenhang mit der Anwendung der internationalen Finanzleitlinie IFRIC 12 um 6,3% auf 811,3 Mill. Euro gestiegen.

Fraport leidet unter hohen Kosten

Rote Zahlen im Startquartal – Weniger Passagiere in Frankfurt

lis Frankfurt
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