Finanzierungsrunden

Geldregen für deutsche Start-ups

Deutsche Start-ups haben laut Datenanbieter Refinitiv im vierten Quartal 2020 rund 1,3 Mrd. Euro in 102 Finanzierungsrunden eingesammelt. Das waren so viele Deals wie seit dem zweiten Quartal 2001 nicht mehr. Mit 240 Mill. Euro sammelte der Lufttaxi-Entwickler Lilium aus Gilching am meisten ein. Dennoch liegt Deutschland hinter Großbritannien und Frankreich.

Geldregen für deutsche Start-ups

cru Frankfurt

Deutsche Start-ups haben laut Datenanbieter Refinitiv im vierten Quartal 2020 rund 1,3 Mrd. Euro in 102 Finanzierungsrunden eingesammelt. Das war um drei Viertel mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, und es waren zugleich so viele Deals wie seit dem zweiten Quartal 2001 nicht mehr. Mit 240 Mill. Euro sammelte der Lufttaxi-Entwickler Lilium aus Gilching am meisten ein. Deutschland verzeichnet damit das aktivste Quartal bei Start-up-Finanzierungen seit der Dotcom-Ära.

Dritter Platz in Europa

Im gesamten Jahr 2020 wurden somit in 299 Deals insgesamt 4 Mrd. Euro an Wagniskapital eingesammelt. Das entspricht zwar einem Rückgang um 6% beim Transaktionsvolumen, jedoch einer Steigerung von 8% bei der Anzahl der Deals im Vergleich zum Vorjahr. Im europäischen Vergleich des Fundraisings belegt Deutschland den dritten Platz, knapp hinter Frankreich mit 4,6 Mrd. Euro aus 245 Deals und Großbritannien – der aktivsten europäischen Nation – mit 8,4 Mrd. Euro aus 575 Transaktionen. Deutsche Unternehmen waren an zwei der zehn größten Venture-Capital-Deals in Europa beteiligt. Der größte deutsche Deal war die Finanzierungsrunde für Lilium, gefolgt von einem Investment über 211,6 Mill. Euro für Tier Mobility. Der drittgrößte Venture-Capital-Deal war das Investment in Infarm mit 143,9 Mill. Euro.

Der aktivste deutsche Investor war Global Founders Capital mit 151 Mill. Euro in 59 Deals. An zweiter und dritter Stelle folgten HTGF und HV Holtzbrinck Ventures, die 39 Mill. Euro in 47 Deals und 115 Mill. Euro in 31 Deals investierten.

Covid-Impfstoff beflügelt

Carl-Johan von Uexküll, Managing Director Deutschland & Schweiz bei Refinitiv, ein LSEG-Unternehmen, sagt: „In einem Niedrigzinsumfeld und mit wiedererstarktem Vertrauen der Investoren endete das Jahr 2020 auf einem Hoch für Venture-Capital-Finanzierungen und mit so vielen Deals, wie sie seit dem Höhepunkt der Dotcom-Ära nicht mehr erreicht wurden“, kommentiert Refinitiv-Deutschlandmanager von Uexküll. „Die Ankündigung des Covid-Impfstoffs in diesem Quartal hat die globalen Märkte aufgerüttelt.“