Börsengänge

Geopolitik bremst IPO-Markt

Die Unsicherheit im US-Zollkonflikt belastet die IPO-Märkte. Besonders stark betroffen ist Europa.

Geopolitik bremst IPO-Markt

Geopolitik bremst IPO-Markt

Asien mit Zugewinnen – USA zeigen gemischtes Bild – Europa schwächelt

cru Frankfurt

Rund um die Welt setzt die Unsicherheit vor dem Ende der Pause im US-Zollkonflikt den IPO-Märkten zu. Besonders hart trifft es Europa: Hier gab es nur 51 IPOs im ersten Halbjahr und damit ein Viertel weniger als im selben Vorjahreszeitraum. Das geht aus der Analyse der Unternehmensberatung EY hervor. Demnach ist das weltweite Emissionsvolumen um 17% auf 61,4 Mrd. Dollar gestiegen. In Deutschland gab es indes bisher nur drei Börsenneulinge, allesamt im weniger stark regulierten Freiverkehr. Allerdings haben mit dem Stromnetzausrüster Pfisterer und der Softwarefirma Innoscripta immerhin zwei deutsche Börsenneulinge den Sprung in die Gruppe der Top 10 in Europa geschafft.

Dafür wird ein Auftauen des IPO-Marktes im zweiten Halbjahr erwartet. „Mit dem jüngsten Rückgang der Volatilität hat sich das IPO-Klima verbessert", glaubt EY-Partner Martin Steinbach. „Sollte es zu Einigungen beim Thema Strafzölle und zu weiteren Zinssenkungen kommen und sich so die geopolitischen Unsicherheiten reduzieren, erwarten wir eine Verbesserung der Stimmung und eine stärkere IPO-Aktivität nach der Sommerpause.“

539 Börsengänge weltweit

Insgesamt wagten im ersten Halbjahr weltweit 539 Unternehmen den Sprung aufs Parkett – das sind 4% weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal: Bei der Zahl der weltweiten IPOs ist zwar ein Rückgang um 14% auf 241 Firmen zu verzeichnen, das Emissionsvolumen stieg aber um rund 10% auf 31,5 Mrd. Dollar.

Positiver Lichtblick sowohl im abgelaufenen Quartal als auch ersten Halbjahr war laut EY die Entwicklung des asiatischen IPO-Markts. In den ersten sechs Monaten wuchs das Emissionsvolumen deutlich auf 28,4 Mrd. Dollar (+172%). Dazu beigetragen habe der Aufschwung in China und Hongkong, die beide deutliches Wachstum bei der Zahl und dem Volumen aufweisen. In Europa dagegen erreichte das Emissionsvolumen nur 5,9 Mrd. Dollar verglichen mit 14,7 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Ein gemischtes Bild zeigt sich im US-Markt mit gut einem Drittel mehr IPOs (109), aber rund 2 Mrd. Dollar weniger Emissionsvolumen (17 Mrd. Dollar).

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