Starker Euro bereitet Probleme

Hellofresh senkt Prognose – Aktie fällt stark

Hellofresh senkt die Prognose für 2025: Der starke Euro drückt auf Umsatz und Gewinn. Das Management weitet das Aktienrückkaufprogramm aus. Die Aktie gerät trotzdem unter Druck.

Hellofresh senkt Prognose – Aktie fällt stark

Der starke Euro macht dem Kochboxenversender Hellofresh einen Strich durch die Jahresrechnung: Das Unternehmen senkte am Mittwoch nach Xetra-Handelsschluss an der Frankfurter Börse seine Ergebnisprognose für 2025. So erwartet das Management für das laufende Jahr nun ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 415 bis 465 Mill. Euro. Zuvor hatte das Unternehmen noch 450 bis 500 Mill. Euro in Aussicht gestellt.

Währungsbereinigt sieht es besser aus

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie Wertminderungen soll nun noch 175 bis 225 Mill. Euro erreichen, anstelle von 200 bis 250 Mill. Euro. Neben dem US-Dollar hätten auch australischer und kanadischer Dollar zum Euro an Wert verloren, hieß es. Währungsbereinigt habe sich die Ertragslage in den ersten sechs Monaten etwas besser dargestellt als die Basis, auf der die bisherige Prognose abgegeben worden sei, hieß es.

Der Euro hat zum Dollar seit Jahresbeginn kräftig aufgewertet.

Auch beim Umsatz geht Hellofresh für 2025 nun von einem größeren Rückgang aus. Hauptgrund dafür sei das geringer als ursprünglich geplante währungsbereinigte Erlöswachstum bei Fertiggerichten. Diese hätten im ersten Halbjahr währungsbereinigt um 3,6% zugelegt. Hellofresh erwartet hier erst wieder gegen Ende des Geschäftsjahres ein stärkeres Wachstum. Im Konzern dürften die Erlöse daher 2025 währungsbereinigt um 6 bis 8% sinken. Bislang hatte das Unternehmen im besten Fall einen Rückgang von 3% in Aussicht gestellt.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz von 1,9 Mrd. auf 1,7 Mrd. Euro, wie Hellofresh weiter mitteilte. Der währungsbereinigte Umsatzrückgang lag mit 9,5% etwas höher als von Analysten erwartet. Das bereinigte Ebitda stieg hingegen dank des laufenden Effizienzprogramms von 146,4 Mill. auf 158,5 Mill. Euro.

Mehr Aktienrückkäufe

Außerdem kündigte der Kochboxenversender die Erhöhung seines laufenden Aktienrückkaufprogramms um 100 Mill. Euro auf bis zu 175 Mill. Euro an.

Die Aktie von Hellofresh, die im bisherigen Jahresverlauf sehr schwankungsanfällig war, verlor auf der Handelsplattform Tradegate mehr als 5% zum Xetra-Schluss. Im regulären Handel hatte das Papier bereits 3,5% tiefer geschlossen. Auf dem aktuellen Kursniveau von rund 8 Euro ist der Titel meilenweit von den Kursen entfernt, die er in der Corona-Zeit jenseits von 80 Euro erreicht hatte.