KlöCo steckt sich ambitionierte Mittelfristziele
KlöCo steckt sich
ambitionierte Mittelfristziele
Für Zölle gut positioniert – Steigende Stahlpreise erwartet
ab Köln
Mit ambitionierten Zielen für 2030 untermauert Klöckner & Co (KlöCo) den Anspruch, sich vom Stahlhändler zum Metallverarbeiter zu wandeln. Bis zum Ende der Dekade soll sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) über den Zyklus hinweg im mittleren dreistelligen Millionenbereich bewegen und eine Umsatzrendite von über 5% abwerfen. Zugleich will KlöCo bis 2030 auf das eingesetzte Kapital eine Rendite (Roce) von mindestens 10% erwirtschaften.
Die Latte liegt hoch, hält man sich vor Augen, dass der Stahlhändler im Geschäftsjahr 2024 eine bereinigte Umsatzrendite von lediglich 2% zeigte. Ganz zu schweigen vom Roce, der 2024 sogar negativ ausfiel. Natürlich ist dabei zu berücksichtigen, dass sich der Stahlmarkt gerade im zyklischen Tief befindet.
US-Geschäft im Blick
Im Fokus steht das Amerika-Geschäft, das im ersten Quartal gewachsen ist. Der Absatz stieg um fast 6%, das bereinigte Ebitda erhöhte sich auf 48 (43) Mill. Euro. Allerdings fiel im Zusammenhang mit dem Verkauf der brasilianischen Tochter währungsbedingt ein Verlust von 19 Mill. Euro an. In Europa setzte sich dagegen die wirtschaftliche Schwäche fort. Absatz, Umsatz und Ergebnis gaben weiter nach. Das bereinigte operative Ergebnis belief sich auf −4 Mill. Euro. Unter dem Strich steht ein Periodenverlust im Konzern von 28 (i.V. −32) Mill. Euro.
Dennoch strotzt KlöCo vor Zuversicht, zumal die Stahlpreise in den USA seit Mitte des ersten Quartals wieder steigen. Sorgen mit Blick auf die US-Zollpolitik macht sich Vorstandschef Guido Kerkhoff nicht, denn das Unternehmen beziehe den Stahl sowohl in den USA (97%) als auch in Mexiko (45%) lokal und verkauft fast alles im jeweiligen Land. Dass es sich bei den Kunden in Mexiko häufig um US-Kunden handele, spiele kaum eine Rolle.
Verbesserung im zweiten Quartal
Für das zweite Quartal wird ein bereinigtes Ebitda von 60 bis 90 Mill. Euro erwartet. Für das Gesamtjahr werden Umsatz- und Ergebniszuwächse von mehr als 5% in Aussicht gestellt. Zudem soll der operative Cashflow positiv ausfallen. Allerdings sind im ersten Quartal aus dem operativen Geschäft zunächst einmal 118 Mill. Euro abgeflossen. Inklusive Investitionen waren es gar 141 Mill. Euro.