Maschinenbau im Rückwärtsgang

April bringt fünften Ordereinbruch in Folge

Maschinenbau im Rückwärtsgang

ds Frankfurt – Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer bekommen die schwächere Konjunktur immer stärker zu spüren. Auch im April haben die Auftragseingänge nachgelassen. Das ist der fünfte Monatsrückgang in Folge, nachdem die Investitionsgüterindustrie jahrelang geboomt hat. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Bestellungen im April um real 11 %, wie die Branchenlobby VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) meldet. Die jüngsten Daten zeigen, dass sich der Abwärtstrend in Deutschlands mittelständisch geprägter Vorzeigebranche, die China sowie die USA zu ihren wichtigsten Exportmärkten zählt, beschleunigt. Die Produktionstechnikhersteller hatten in den Boomjahren 2017 und 2018 fast jeden Monat Zuwächse vermelden können.Für den Rückgang im zweiten Frühlingsmonat sorgten sowohl ein schwaches Inlandsgeschäft (minus 15 %) als auch fehlende Auslandsorders (minus 9 %). “Angesichts der bis zuletzt rückläufigen Konjunktur-Frühindikatoren sowie der ständigen Störungen aus dem politischen Umfeld überrascht das Ergebnis nicht wirklich”, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. “Die anhaltenden Handelsstreitigkeiten der großen Wirtschaftsblöcke, aber auch viele regionale politische Krisen sorgen dafür, dass die Investoren verunsichert sind und sich mit neuen Bestellungen zurückhalten.” Aus dem Euroraum kamen im April 6 % weniger Aufträge, die Nicht-Euro-Länder lagen um 10 % unter dem Vorjahreswert. Im Drei-Monats-Vergleich Februar bis April 2019 lagen die Bestellungen insgesamt um real 10 % unter dem Vorjahreswert. Während die Inlandsorders um 10 % sanken, gingen die Auftragseingänge aus dem Ausland um 11 % zurück. Die Bestellungen aus dem Euroraum gaben um 8 % nach, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 12 % weniger Aufträge.Die Produktionsprognose fürs laufende Jahr haben die Maschinenbauer bereits Anfang April von real plus 2 % auf plus 1 % zurückgenommen.