Maschinenbau tritt auf der Stelle

Bestellungen stagnieren im November - Boom neigt sich auch in der spätzyklischen Branche dem Ende zu

Maschinenbau tritt auf der Stelle

ds Frankfurt – Die deutschen Maschinenbauer spüren nach jahrelangem Boom die konjunkturelle Abschwächung. Relativ robust zeigt sich das Geschäft noch auf den Exportmärkten außerhalb Europas, wie die jüngsten Auftragseingänge der spätzyklischen Investitionsgüterbranche zeigen.Im November 2018 traten die Bestellungen real nur noch auf der Stelle, meldet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Ein leichter Zuwachs der ausländischen Orders von 2 % wurde egalisiert durch einen ebenfalls niedrigen Rückgang der Inlandsaufträge um 3 %. “Es fällt den Unternehmen offenbar zunehmend schwerer, die bereits recht hohen Vorjahreswerte im Auftragseingang noch zu toppen”, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die Orders aus dem Euroraum erhöhten sich im vorletzten Monat des vergangenen Jahres um 1 %, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 3 % mehr Bestellungen.Die Daten des letzten Herbstmonats fügen sich ein in ein Bild, das auch schon in den Monaten davor von nachlassender Dynamik geprägt war (siehe Grafik). Im November zeigte der Bestelleingang im Inland den ersten Rückgang seit Juni 2017. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass starke monatliche Ausschläge in der schwankungsanfälligen Branche üblich sind. Im geglätteten Drei-Monats-Vergleich September bis November 2018 lagen die Bestellungen insgesamt um real 4 % über dem Vorjahreswert. Sowohl die Inlands- als auch die Auslandsorders legten um 4 % zu, wobei die Bestellungen aus dem Euroraum um 3 % wuchsen, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 4 % mehr Aufträge. Zuversicht nimmt ab Auch die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC weist darauf hin, dass die sich eintrübende wirtschaftliche Stimmung vor dem deutschen Maschinenbau nicht Halt macht: Nachdem im Herbst noch ein Drittel der befragten Entscheider aus der stark vom Export abhängigen Branche von einer positiven weltweiten Konjunkturentwicklung ausgegangen seien, habe zum Jahreswechsel nur noch gut jeder fünfte Befragte (22 %) optimistisch auf die Weltwirtschaft geblickt, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten PwC-Studie. Auch die Erwartungen an den heimischen Markt trübten sich ein: Nach 71 % im Vorquartal glaubten aktuell nur noch 56 % an eine positive Konjunkturentwicklung in Deutschland, schreibt PwC. Beim Umsatz gingen die befragten Entscheider für 2019 nur noch von einem durchschnittlichen Wachstum von 1,4 % aus – ein Rückgang um mehr als zwei Drittel verglichen mit dem Vorquartal (4,9 %).”Der Maschinenbau muss sich auf turbulentere Zeiten einstellen”, erklärte Klaus-Peter Gushurst von PwC. “Neben der allgemeinen Konjunkturabkühlung verheißen vor allem die angekündigten Sparprogramme der Automobilindustrie sowie die Unwägbarkeiten im Außenhandel, Stichwort Brexit, Prognosen für China und US-Zölle, keinen einfachen Start ins neue Jahr.”Entsprechend deutlich hätten die befragten Maschinenbauer auch die Umsatzprognosen für ihr eigenes Unternehmen nach unten korrigiert: Für 2019 erwarteten sie ein durchschnittliches Wachstum von 2,4 % nach 6,1 % im Vorquartal. Dies sei der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Positiv sei die weiterhin stabile Auslastung: Sie liegt bei knapp 94 %. Sieben von zehn Unternehmen arbeiteten weiterhin am Kapazitätslimit.