Netflix dank „Squid Game“ mit starken Zahlen – Ausblick angehoben
Netflix landet Erfolg mit „Squid Game“
Streaming-Anbieter lockt mehr Kunden und übertrifft Ergebnis – CEO preist Vorteile von KI
Reuters/dpa-afx Frankfurt
Der Erfolg der finalen Staffel der Serie „Squid Game“ und anderer Produktionen hat Netflix ein überraschend hohes Quartalsergebnis beschert. Gleichzeitig hob der Streamingdienst sein Umsatzziel für das Gesamtjahr an. Weil er dies jedoch unter anderem mit günstigen Wechselkurs-Effekten begründete, fiel die Aktie am Freitag an der Wall Street um gut 2%.
Im zweiten Quartal erreichten die Umsätze 11,08 Mrd. Dollar, teilte Netflix weiter mit. Der Reingewinn belief sich auf 3,1 Mrd. Dollar. Für das laufende Vierteljahr stellte der US-Konzern für diese Kennziffern 11,5 beziehungsweise knapp 3 Mrd. Dollar in Aussicht. Im Gesamtjahr 2025 peilt er Erlöse zwischen 44,8 und 45,2 Mrd. Dollar statt bis zu 44,5 Mrd. Dollar an.
Mehr Kunden, höhere Preise
Auf die Veröffentlichung detaillierter Nutzerzahlen verzichtet Netflix inzwischen. Die Firma sprach lediglich von einem „gesunden“ Kundenwachstum, das die Erwartungen übertroffen habe. Daneben profitiere man von Preiserhöhungen.

Gleichzeitig setzt Netflix verstärkt auf Live-Übertragungen, um vor allem Kunden der werbefinanzierten Abos am Bildschirm zu halten. So zeigt die Plattform Wrestling-Wettkämpfe oder ausgewählte Spiele der American-Football-Liga NFL. Laut Medienberichten soll das Angebot zudem um Live-Konzerte, Dokumentationen und Promi-Interviews ergänzt werden. Hierfür verhandele Netflix mit dem Musikstreaming-Anbieter Spotify über eine Kooperation. Außerdem denke der Konzern darüber nach, für die US-Übertragungsrechte der Formel 1 zu bieten. Co-Chef Ted Sarandos wies zudem auf die Vorteile von künstlicher Intelligenz in der Film- und Fernsehbranche hin. Die Technologie biete die Chance, Filme und Serien nicht nur günstiger, sondern auch besser zu machen. Dabei verwies der Manager auf die argentinische Serie „El Eternauta“, in der eine Szene mit dem Zusammenbruch eines Gebäudes mithilfe von KI erzeugt worden sei. Sie sei dadurch viel billiger und zehnmal schneller produziert worden als mit herkömmlichen Spezialeffekten, so Sarandos. Es sei die erste mit KI generierte Szene in einer von Netflix veröffentlichten Produktion gewesen.