Weltweiter Verkaufsstart

Nintendo steht mit Spielekonsole Switch 2 unter Erfolgsdruck

Der starke weltweite Verkaufsstart ist ein gutes Omen für den Hersteller Nintendo, dass auch der Nachfolger des Konsolenbestsellers Switch die Kassen füllen wird.

Nintendo steht mit Spielekonsole Switch 2 unter Erfolgsdruck

Nintendo steht mit Spielekonsole Switch 2 unter Erfolgsdruck

Lange Schlangen bei weltweitem Verkaufsstart

mf Tokio

Zum weltweiten Verkaufsstart standen Nintendo-Fans rund um den Globus stundenlang Schlange, um die ersten Exemplare der Spielekonsole Switch 2 zu ergattern. Viele Einzelhändler gingen davon aus, dass ihre Vorräte schon am ersten Tag ausverkauft sein würden. In Japan wurden die Käufer ausgelost. Zudem lancierte Nintendo zeitgleich ein neues Mario-Kart-Videospiel. Nintendo brauchte diesen starken Start, damit externe Partner weiter Spiele für die Konsole entwickeln. „Die Switch 2 ist alles, was Nintendo hat, daher ist ein Scheitern keine Option“, sagte der deutsche Spieleanalyst Serkan Toto von Kantan Games.

Konsolengeschäft im Zentrum

Der japanische Game-Riese investiert zwar auch in Filme mit seinen Bestsellerspielen wie Mario Kart und Zelda sowie in den Bau von Freizeitparks. Aber die Konsole bleibt im Zentrum. Seit der Markteinführung 2017 konnte Nintendo 152 Mill. Einheiten der ursprünglichen Switch und fast 1,4 Mrd. Spiele verkaufen und rund 100 Mrd. Dollar einnehmen. Der Hersteller steht nun unter Druck, mit der Switch 2 mindestens ebenso gut abzuschneiden. Daher scheute Nintendo das Risiko eines komplett neuen Produkts und setzte auf eine Weiterentwicklung.

Die Switch 2 ist leistungsstärker, hat einen größeren Bildschirm, eine bessere Grafik, einen Kontroller mit einer Chat-Funktion und lädt die Spiele aus dem Internet herunter. Der Hersteller aus Kyoto will 15 Millionen Einheiten bis März 2026 absetzen. Die Aktie stieg in diesem Jahr wegen der zahlreichen Vorbestellungen um bis zu 36% auf neue Rekorde. Dabei ist die neue Konsole mit 450 Dollar in den USA und 470 Euro in Deutschland deutlich teurer als ihre Vorgängerin. Premium-Spiele kosten erstmals 80 Dollar. Nintendo will den Preis für die USA erhöhen, falls der von Präsident Donald Trump verhängte Importzoll für die in Vietnam und Kambodscha hergestellten Geräte bei 46% bzw. 49% bleiben sollte.

Mehr Konkurrenzgeräte als früher

Der langfristige Erfolg ist jedoch nicht sicher. Anders als beim Switch-Start gibt es inzwischen mehrere Handheld-Spielekonsolen, etwa das Steam Deck von Valve. Sony arbeitet angeblich an einem tragbaren Gerät für Playstation-Spiele. Explodierende Entwicklungsbudgets und geringe Margen haben einen Konzentrationsprozess auf wenige Franchise-Spiele wie Fortnite ausgelöst. Nintendo muss andere Publisher überzeugen, ihre Spiele auch für die Switch 2 anzubieten, zum Beispiel die Call-of-Duty-Reihe von Activision.

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