Nissan verschärft Job-Kahlschlag für Sanierung
Nissan verschärft Stellenabbau in Japan und im Ausland
mf Tokio
Der japanische Autobauer Nissan will seine Belegschaft in Japan und im Ausland nun um insgesamt 20.000 Mitarbeiter reduzieren, um die Sanierung schneller voranzutreiben. Das sind 11.000 Stellen mehr als beim im Herbst angekündigten Abbau von 9.000 Jobs. Der Abbau entspricht rund 15% der weltweiten Belegschaft von 130.000 Mitarbeitern. Hier dürfte sich die Handschrift von Ivan Espinosa zeigen, dem neuen CEO von Nissan.
Der Hauptgrund für die Entscheidung ist laut einem Bericht der Finanzzeitung Nikkei das zunehmend schwierige Geschäftsumfeld durch den auf 25% erhöhten US-Einfuhrzoll. In den USA brach die Nachfrage nach dem SUV „Rogue“ ein, das dort meistverkaufte Modell. Gemäß einer Mitteilung vom April rechnet Nissan mit einem Rekordverlust von bis zu 750 Mrd. Yen (4,6 Mrd. Euro) infolge von Wertberichtigungen bei Produktionsanlagen von über 500 Mrd. Yen in Nord- und Lateinamerika, Europa und Japan.
Nissan stellte bereits die Produktion in Indien und Argentinien ein, um Kosten zu senken. Der nächste Schwerpunkt beim Job-Kahlschlag könnte in Japan selbst liegen. Am Freitag gab der Autobauer sein Vorhaben auf, eine Batteriefabrik für Elektroautos in Japan für 153 Mrd. Yen zu bauen, obwohl der Staat 56 Mrd. Yen beisteuern wollte. Der Renault-Partner veröffentlicht seine jüngsten Geschäftszahlen am Dienstag.