Aktie steigt

Nvida verkauft seine KI-Chips wieder nach China

Nvidia ist das wertvollste Unternehmen der Welt mit mehr als 4 Bill. Dollar. Nun dürfte der Konzern noch wertvoller werden dank wiederaufgenommener Chiplieferungen nach China.

Nvida verkauft seine KI-Chips wieder nach China

Nvida bringt KI-Chips wieder nach China

dpa-afx Peking

Der US-Chiphersteller Nvidia will den Verkauf seiner speziell für den chinesischen Markt entwickelten KI-Prozessoren bald wieder aufnehmen. „Die US-Regierung hat Nvidia versichert, dass entsprechende Exportlizenzen bald erteilt werden“, teilte der Weltmarktführer bei Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz mit. Vor wenigen Tagen hatte sich Nvidia-Chef Jensen Huang, der aktuell China besucht, mit US-Präsident Donald Trump getroffen.

„Der chinesische Markt ist riesig, dynamisch und hochinnovativ“, sagte Huang dem chinesischen Staatssender CCTV. Daher sei es von entscheidender Bedeutung, Fuß zu fassen. Nvidia machte im Vorjahr etwa 13% des Umsatzes in China.

Leistungsreduzierte Chips

Konkret geht es für den US-Konzern um die Wiederaufnahme der Verkäufe seiner „H20“-Prozessoren. Diese sind im Vergleich zu im Westen erhältlichen Modellen leistungsreduziert. Dadurch fielen sie zunächst nicht unter die US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte nach China. Durch die Verschärfung der Bestimmungen im Frühjahr durften aber auch diese Produkte nicht mehr legal dorthin verschifft werden. Dadurch drohen Nvidia Milliarden-Abschreibungen.

Das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Santa Clara muss sich in der Volksrepublik starker lokaler Konkurrenz wie etwa von Huawei erwehren. Daher hatte der Konzern als Reaktion auf den US-Bann für „H20“-Chips eine noch weiter abgespeckte Prozessor-Reihe angekündigt. Sie basiere auf dem Grafikkarten-Chip „RTX Pro 6000D“ und nutze konventionelle statt speziell für KI entwickelte Speicherchips. Nvidia beschrieb das Modell als „vollständig konform“ mit dem US-Embargo und geeignet für Bereiche wie intelligente Fabriken und Logistik.

Trotz der Aussicht auf ein Comeback der „H20“-Chips in der Volksrepublik bleibe der Konkurrenzdruck hoch, betonte Analyst He Hui vom Branchendienst Omdia. „Das Verhältnis mit den USA ist weiterhin von Unsicherheit geprägt. Daher werden die chinesischen Unternehmen verstärkt auf andere Prozessor-Anbieter setzen, um ihre Lieferketten zu schützen.“

Aktie dürfte auf Rekordwert steigen

Bei den Nvidia-Investoren überwog aber die Freude. Die Papiere des wertvollsten Unternehmens der Welt kletterten auf der deutschen Handelsplattform Tradegate auf fast 146 Euro. Dies entspricht einem frischen Höchststand von nahezu 170,50 US-Dollar. Erst kürzlich hatte Nvidia als erstes Unternehmen überhaupt beim Börsenwertes mehr als 4 Bill. Dollar erreich.

Nvidia-Aktien liegen nach einem zwischenzeitlichen Einbruch im April auf Jahressicht wieder mit 22% im Plus. Damals hatte US-Präsident Trump mit seinem Zollgewitter zwischenzeitlich für eine heftige Korrektur gesorgt.