Der österreichische Unternehmer Stefan Pierer hat seine Beteiligung am Nürnberger Autozulieferer Leoni auf etwas mehr als 20% aufgestockt. Das geht aus einer Stimmrechtsmitteilung hervor. Zuletzt hatte der Anteil der Beteiligungsgruppe Pierer Industrie 15,3% betragen. Schon im Juni des vergangenen Jahres hatte der Ankeraktionär angekündigt, seinen Anteil auf maximal 24,9% zu erhöhen.

Das jetzt vergrößerte Aktienpaket ist rund 70 Mill. Euro wert. Derzeit wird nach Angaben des österreichischen Unternehmens mit den Experten der EU-Kommission geprüft, ob Pierer Industrie damit bereits eine Übernahme von Leoni nach dem EU-Kartellrecht­ anmelden muss. Nach der Fusionskontrollverordnung wäre das der Fall, wenn ein Aktionär etwa in der Hauptversammlung die faktische Kontrolle über ein Unternehmen ausüben kann.

Stefan Pierer hatte im Dezember einen Anspruch auf eine Vertretung im Leoni-Aufsichtsrat angemeldet und nach einem Gespräch mit dessen Vorsitzendem Klaus Probst „ein hohes Maß an Übereinstimmung“ über die Kandidaten gemeldet, die am 24. Mai zur Wahl stehen sollen.

Der Pierer-Holding gehört auch die Mehrheit am Motorrad-Hersteller Pierer Mobility (KTM) und am Rennsportzulieferer Pankl Racing sowie am schwäbischen Autozulieferer SHW. Leoni teilte vor wenigen Tagen mit, für dieses Jahr wegen gestiegener Kosten mit einem Rückgang des Ergebnisses zu rechnen (vgl. BZ vom 19. Februar).