Schlechte Stimmung perlt an Maschinenbauern ab

Spätzyklische Branche zeigt sich robust und hält Wachstumsprognose aufrecht

Schlechte Stimmung perlt an Maschinenbauern ab

ds Frankfurt – Die deutschen Maschinenbauer zeigen sich in robuster Verfassung und guter Stimmung. Damit liefern sie das Kontrastprogramm zur Auto- und Chemieindustrie, die zuletzt Molltöne verbreitete.”Das von uns für 2018 prognostizierte Produktionswachstum von 5 % auf den Rekordwert von 228 Mrd. Euro ist ehrgeizig, aber realistisch”, sagte Carl Martin Welcker, Präsident der Maschinenbaulobby VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau). Für 2019 hält er den Ausblick aufrecht, um weitere 2 % wachsen zu wollen. Mit ihrem ungebrochenen Optimismus heben sich die exportorientierten deutschen Investitionsgüterhersteller von der Autoindustrie ab, die mit einer Serie von Gewinnwarnungen schockiert hatte. Auch die Chemieindustrie blickt verhalten ins neue Jahr.”Die Maschinenbauer haben keine Angst vor der Zukunft und wollen weiter investieren”, sagte Maschinenbau-Präsident Welcker in Frankfurt und zerstreute Sorgen, die boomende Branche könnte bald von einer Flut von Stornierungen erfasst werden. Er stellte zudem in Frage, ob die Abkühlung der Auto- und Chemieindustrie tatsächlich nachhaltig sei.Die Ausfuhren nach China und in die USA, die beiden wichtigsten Exportmärkte, legten in den ersten neun Monaten um 11 bzw. 7 % zu. Mit Großbritannien wuchs das Geschäft um 5 %, was nach Einschätzung des VDMA auf Lageraufbau und vorgezogene Investitionen verunsicherter britischer Kunden zurückzuführen ist.Die Sorgen, die andere Industriezweige haben, allen voran eine Abkühlung des Geschäfts in den USA und China sowie Umsatzverluste durch einen harten Brexit, treiben auch die Maschinenbauer um, doch sie schlagen sich in den jüngsten Daten aus der Branche nicht erkennbar nieder. Schwere Turbulenzen fürchtet der Maschinenbau nach Welckers Worten allenfalls dann, wenn zu einer Abkühlung in den USA und China weitere Brandherde hinzukommen, etwa eine Eskalation der Währungskrise in Südamerika oder eine Euro-Krise, ausgelöst durch Italien. Die Wahrscheinlichkeit dieses Worst-Case-Szenarios bezifferte er auf kleiner als 5 %.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 7