Seltene Erden für Autos werden knapp
Seltene Erden für Autos werden knapp
Suzuki stoppt Produktion – BMW und Mercedes reduzieren Abhängigkeit
jh/das/cru München/Frankfurt
Kommentar Seite 3
Artikel Seite 7
Chinas Exportbeschränkungen für Seltene Erden haben gravierende Folgen für die Autoindustrie, aber zumindest bisher nicht für alle Unternehmen. Der japanische Hersteller Suzuki stoppte die Produktion des Kleinwagens Swift. Der europäische Zuliefererverband Clepa berichtet, Unternehmen hätten wegen fehlender Rohstoffe Teile der Fertigung eingestellt.
Die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz reagieren dagegen gelassen auf Chinas Politik. „Die Produktion in unseren Fahrzeugwerken läuft derzeit planmäßig“, teilt BMW auf Anfrage mit. Mercedes-Benz meldet „keine direkten Einschränkungen“. Branchenexperte Björn Noack von der Unternehmensberatung Bain hat dafür eine Erklärung: „Das Thema trifft als erstes OEMs, die im Volumenbereich und in kleineren Fahrzeugsegmenten unterwegs sind, wo man kaum Marge macht", sagte er der Börsen-Zeitung. Für teurere Autos ließen sich eher alternative Quellen finden.

Konzepte für Alternativen
Mercedes-Benz berichtet, mit Lieferanten an Konzepten zu arbeiten, um die Menge an Seltenen Erden je Fahrzeug deutlich zu reduzieren. Dank neuer Materialien wolle das Unternehmen künftig in Elektroantrieben ganz auf schwere Seltene Erden wie Dysprosium verzichten. BMW ist diesen Schritt mit dem Elektromotor des SUV iX schon gegangen.
Auch andere Branchen brauchen diese kritischen Rohstoffe. Der Rüstungskonzern Rheinmetall verneint jedoch eine Abhängigkeit von Seltenen Erden aus China. „Wir sichern unsere Bedarfe durch strategische Einkäufe und Lagerhaltung ab“, sagte ein Sprecher. Rheinmetall habe Lieferquellen in allen Teilen der Welt. Zudem werde der Rohstoffverbrauch zentral gesteuert und überwacht.