Softwarefirma Innoscripta legt Preisspanne für IPO fest
Softwarefirma Innoscripta legt Preisspanne für IPO fest
Unternehmensgründer wollen Kasse machen
cru Frankfurt
Es ist erst der zweite deutsche Börsengang in diesem Jahr, aber der bislang größte. Der Münchner Software-Dienstleister Innoscripta will mit seinem Börsengang bis zu 300 Mill. Euro erlösen. Das wäre mehr als der Emissionserlös von 188 Mill. Euro beim IPO des Stromnetzausrüsters Pfisterer, das gerade mit einem Kurssprung zum Handelsstart erfolgreich über die Bühne gegangen ist.
Innoscripta legte die Preisspanne für bis zu 2,14 Millionen Aktien am Donnerstag auf 110 bis 140 Euro fest. Der geplante Streubesitz wird mit 18,2% bis 21,4% etwas niedriger ausfallen als bei der Ankündigung des IPO mit 25% noch avisiert worden war. Die angestrebten Einnahmen aus dem Verkauf bereits bestehender Aktien sollen ausschließlich an die Firmengründer Michael Hohenester und Alexander Meyer fließen, die Innoscripta auch führen. Eine Kapitalerhöhung ist nicht geplant. Dem Unternehmen selbst fließen also keine Einnahmen zu.
Berenberg organisiert IPO
Die Zeichnungsfrist beginnt an diesem Freitag und läuft noch bis zum 21. Mai. Der Handelsstart der Aktie ist am 23. Mai im weniger stark regulierten Segment „Scale“ des Freiverkehrs an der Frankfurter Börse geplant. Das Unternehmen würde am oberen Ende der Preisspanne mit rund 1,4 Mrd. Euro bewertet. Es gibt eine Haltefrist für die verkaufenden Aktionäre von zwölf Monaten für deren übrige Aktien. Organisiert wird der Börsengang des Software-Dienstleisters von der Investmentbank Berenberg.
Innoscripta hat sich auf Software zur Steuerung und Dokumentation von Forschungs- und Entwicklungsprojekten spezialisiert. Die Dokumentation ist Voraussetzung für Steuergutschriften. Im vergangenen Jahr hat Innoscripta nach eigenen Angaben 64,7 (2023: 39,4) Mill. Euro umgesetzt, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 37,3 (15,5) Mill. Euro.
Pfisterer hatte am Mittwoch mit einem vertrauenerweckenden Handelsstart für einen Wohlfühlfaktor bei europäischen Börsengängen gesorgt. Die Aktien eröffneten mit einem Kurs von 30 Euro gegenüber dem Ausgabepreis von 27 Euro und schlossen mit 30,01 Euro um 1 Cent bzw. 11,1% höher.