Kein Börsengang

Stada geht mehrheitlich an Finanzinvestor CapVest

Der Arzneihersteller Stada geht doch nicht an die Börse. Wenige Tage nach Ankündigung entsprechender Pläne haben die bisherigen Eigentümer einen Käufer für die Mehrheit an dem Unternehmen präsentiert.

Stada geht mehrheitlich an Finanzinvestor CapVest

Der Arzneimittelhersteller Stada kehrt doch nicht an die Börse zurück und bleibt stattdessen in den Händen von Finanzinvestoren. Die bisherigen Stada-Eigentümer, die Beteiligungsgesellschaften Bain Capital und Cinven, verkaufen eine Mehrheitsbeteiligung an die britische CapVest, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Bain und Cinven wollen jedoch eine Minderheitsbeteiligung an Stada behalten. Über finanzielle Details sei Stillschweigen vereinbart worden. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg von einem Kaufpreis von rund 10 Mrd. Euro einschließlich Schulden berichtet.

Mit dem Verkauf sind die bisherigen Börsenpläne für Stada vom Tisch. Stada-Chef Peter Goldschmidt hatte erst in der vergangenen Woche einen möglichen Börsengang für den Herbst in Aussicht gestellt, bei dem der Konzern aus Bad Vilbel bei Frankfurt mit rund 10 Mrd. Euro bewertet werden könnte. Vorherige Pläne waren wegen heftiger Börsenschwankungen im Frühjahr vertagt worden.

Starke Geschäftszahlen

Rückenwind für die Pläne lieferten starke Geschäftszahlen: Im ersten Halbjahr steigerte Stada den Umsatz auf 2,1 Mrd. Euro und erzielte ein operatives Rekordergebnis. Der neue Mehrheitseigentümer CapVest kündigte nun an, erhebliches neues Kapital einsetzen zu wollen, um die Entwicklung des Unternehmens zu beschleunigen. Goldschmidt begrüßte CapVest als idealen nächsten Partner.

Bain und Cinven hatten den Hersteller von bekannten Marken wie dem Erkältungsmittel Grippostad und der Sonnenmilch Ladival im Jahr 2017 für 5,3 Mrd. Euro übernommen und von der Börse genommen. Unter ihrer Regie wurde Stada von einem deutschen Generika-Anbieter zu einem breiter aufgestellten Gesundheitskonzern mit weltweit rund 11.600 Mitarbeitern umgebaut.

Schuldenberg angehäuft

Stada war in den vergangenen Jahren auch durch eine Serie von Übernahmen gewachsen, hat dabei aber rund 5,7 Milliarden Euro Schulden angehäuft. Um für Investoren attraktiver zu werden, hatte das Unternehmen sein Russlandgeschäft abgespalten – es galt als Belastung für die Verkaufspläne.

Der Abschluss der Transaktion mit CapVest wird für Anfang 2026 erwartet und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Behörden.