Umstrukturierung

Stellantis baut Werke in Italien um

Stellantis strukturiert in Italien um. Das Werk in Turin Grugliasco könnte vor der Schließung stehen. Die Tochter Alfa Romeo steckt derweil weiter in der Krise.

Stellantis baut Werke in Italien um

bl Mailand

Der Autokonzern Stellantis plant die Umstrukturierung seiner Standorte in Italien, vor allem der zwei Werke in Turin. Am Ende dieses Prozesses dürfte die Schließung der Fabrik in Turin Grugliasco stehen, die schon jetzt stark unterausgelastet ist. Das wird so deutlich allerdings nicht kommuniziert.

Um Kosten zu sparen, so heißt es, soll die Produktion der Maserati-Modelle Quattroporte und Ghibli in den nächsten zwei bis drei Jahren aus Grugliasco in das Werk Turin Mirafiori verlagert werden. Von 2022 sollen dort dann auch neue Modelle wie Gran Cabrio, Gran Turismo und der neue Quattroporte hergestellt werden. In Mirafiori wird seit Oktober 2020 die Elektroversion des Fiat 500 gefertigt. Der Konzern hat rund 2 Mrd. Euro investiert, um Mirafiori zum Kompetenzzentrum für Elektroautos auszubauen.

An den beiden Turiner Standorten, an denen einst jedes Jahr Millionen von Fahrzeugen vom Band liefen, sind per Ende September 54289 Fahrzeuge produziert worden, davon mehr als 38000 in Mirafiori. Das ist fast das Niveau von 2016/17. Die Gewerkschaften fürchten um die Beschäftigungssicherheit der 3900 verbliebenen Mitarbeiter in Turin, obwohl Stellantis versichert, dass auch unter den 1100 Arbeitnehmern in Grugliasco keine Entlassungen geplant sind. In Pomigliano bei Neapel soll ab 2022 der Alfa Romeo Tonale, ein kompaktes Crossover, vom Band laufen, in Cassino der Maserati Grecale, ein Luxus-SUV auf der Plattform des Alfa Stelvio. Außerdem ist eine Batteriefabrik im süditalienischen Termoli geplant. Größere Umbauten sind ferner im Werk Melfi vorgesehen. Die Produktion des Fiat 500 mit Verbrennermotor in Polen soll auf absehbare Zeit auslaufen.

Unterdessen kommt die Tochter Alfa Romeo einfach nicht aus der Krise. Die Verkaufszahlen der einstigen Kultmarke in Europa (EU, Efta, Großbritannien) gingen per Ende August um 18,4 % auf 15490 zurück. Der neue Alfa-Chef Jean-Philippe Imparato will Modelle künftig nur noch bei festen Bestellungen à la carte bauen. Damit soll eine teure Lagerhaltung verhindert werden. Die Konzernmarke Lancia, die derzeit mit dem Ypsilon nur ein Modell hat, soll bis 2026 drei neue Modelle bekommen. Eines davon soll 2024 der neue Ypsilon als Elektro- und Hybridmodell sein.

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