Billigflieger unter Druck

Streiks und Treibstoffkosten sorgen bei Easyjet für Gegenwind

Easyjet machen Streiks der französischen Flugsicherung und höhere Treibstoffkosten zu schaffen. Analysten senken ihre Gewinnschätzungen.

Streiks und Treibstoffkosten sorgen bei Easyjet für Gegenwind

Streiks und Treibstoffkosten sorgen bei Easyjet für Gegenwind

Analysten senken ihre Gewinnschätzungen

hip London

Easyjet hat zwar ein Quartalsergebnis im Rahmen der Markterwartungen abgeliefert. Doch höhere Treibstoffkosten und der Streik der französischen Flugsicherung sorgten dafür, dass Analysten ihre Gewinnschätzungen und Kursziele nach unten schraubten. Die Aktie gab im Londoner Handel nach.

„Wir sind extrem unglücklich über die Arbeitskampfmaßnahmen der französischen Flugsicherung Anfang Juli“, sagte Easyjet-CEO Kenton Jarvis. Sie brächten nicht nur „inakzeptable Probleme“ für Reisende und Besatzungsmitglieder mit sich, sondern auch „wesentliche Kosten für alle Airlines“.

Trend zur späteren Buchung

Wie der Lufthansa-Rivale mitteilte, verbesserte sich sein Vorsteuerergebnis im Ende Juni abgelaufenen dritten Geschäftsquartal im Vorjahresvergleich um 50 Mill. auf 286 Mill. Pfund. Dabei kam dem Billigflieger zugute, dass Ostern dieses Jahr in diesen Dreimonatszeitraum fiel. Im Vorjahr hatten sich die Feiertage über das zweite und dritte Geschäftsquartal von Easyjet verteilt.

Die durch den Streik der französischen Flugsicherung verursachten zusätzlichen Kosten bezifferte das Unternehmen auf 15 Mill. Pfund. Höhere Treibstoffpreise schlugen mit 10 Mill. Pfund zu Buche. Beides sind Faktoren, die sich der Kontrolle des Management entziehen. „Doch der Trend zu späteren Buchung setzt sich fort, Passagiere warten offenbar auf Last-Minute-Schnäppchen", sagte Derren Nathan, Leiter des Aktienresearch bei Hargreaves Lansdown. „Das sorgt für zusätzliche Ungewissheit rund um die Hauptreisezeit, die bei Easyjet ins Schlussquartal des Geschäftsjahres fällt.“

Renditetreiber Pauschalreisen

Die Analysten von Peel Hunt gehen davon aus, dass die bisherige Durchschnittsschätzung für das Vorsteuerergebnis von 700 Mill. Pfund prozentual im mittleren einstelligen Bereich sinken wird. Der Luftfahrtanalyst Gerald Khoo von Panmure Gordon senkte seine Schätzung um 7%. Aus seiner Sicht ist das Geschäft mit Pauschalreisen der wichtigste Renditetreiber für Easyjet.

Die Sparte Easyjet Holidays werde mehr als 235 Mill. Pfund zum Vorsteuerergebnis des Gesamtjahres beitragen, kündigte das Management an. Damit bewegt sie sich auf das mittelfristige Ziel von 250 Mill. Pfund zu.

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