Stromnetzausrüster Pfisterer schließt die Bücher für den Börsengang
Pfisterer legt IPO-Ausgabepreis voraussichtlich auf 27 Euro fest
Stromnetzausrüster startet an Mittwoch in den Handel
cru Frankfurt
Der erste deutsche Börsengang in diesem Jahr nähert sich dem Zieleinlauf. Die schwäbische Stromnetzfirma Pfisterer hat am Montagmittag die Zeichnungsfrist für ihr IPO beendet, und der Ausgabepreis wird aller Voraussicht nach auf 27 Euro am oberen Ende der jüngst kommunizierten Preisspanne festgelegt. Zuvor war am Freitag die Preisspanne des Familienunternehmens von ursprünglich 25 bis 29 Euro auf 26 bis 27 Euro eingeengt worden – mit dem Hinweis der IPO-Banken Berenberg und Commerzbank/Oddo BHF an die Investoren, dass Bestellungen unterhalb von 27 Euro riskieren würden, nicht berücksichtigt zu werden.
Zudem wurde die Aufstockungsoption ausgeübt. Damit erreicht die Transaktion ein Volumen von 188 Mill. Euro Emissionserlös. Jeweils rund die Hälfte geht an das Unternehmen selbst und den Gründerenkel Karl-Heinz Pfisterer. Die Marktkapitalisierung liegt etwas oberhalb von 500 Mill. Euro. Bis zu 38,5% der Anteile wären nach dem Börsengang im Streubesitz, wenn alle 6,97 Millionen Aktien platziert werden.
Auch Qualco am oberen Ende
Auch das griechische Fintech Qualco führte die Anleger am Freitag an die Spitze der Spanne von 5,04 bis 5,46 Euro für seinen Börsengang in Athen mit einem Volumen von bis zu 113 Mill. Euro, bevor die Bücher schlossen und die Preisfestsetzung an der Spitze spät am Tag bestätigt wurde. Die Bücher sind in beiden Fällen mehrfach gedeckt.
Die beiden Börsengänge verfolgten jedoch unterschiedliche Ansätze, wobei Pfisterer schon im Vorfeld der IPO-Ankündigung die Nachfrage absicherte und Qualco den Appetit der Anleger erst im Rahmen der Vorvermarktung testete. Qualco wurde unter anderem von der UBS federführend betreut. Es kann als gutes Zeichen für den IPO-Markt gedeutet werden, dass die Aktien beider Unternehmen auf Nachfrage gestoßen sind und anscheinend einen guten Preis erzielt haben.
Handelsstart am Mittwoch
Der nächste Test sind die Debüts im Handel. Die Aktien von Pfisterer und Qualco werden beide am Mittwoch (14. Mai) in den Handel eingeführt.
Derweil ist die schwedische Werbe-Softwarefirma Verve Group SE am Montag nach dem Uplisting in den geregelten Markt der Frankfurter Börse in den Handel gestartet. Der Kurs legte um zeitweise 4,4% auf 3,96 Euro zu. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 740 Mill. Euro. Damit könnte die Aktie auch bald in den SDax aufgenommen werden.