Ergebnis des Ernährungskonzerns erodiert

Südzucker baut auf Erholung des Zuckerpreises im Herbst

Zumindest kurzfristig ist keine Trendwende in Sicht. Das Ergebnis des Ernährungskonzerns Südzucker ist im ersten Quartal (31. Mai) gesunken, und für das laufende Viertel wird vor einer weiteren Erosion gewarnt. Ursachen sind der schwache Zucker- und Ethanolpreis.

Südzucker baut auf Erholung des Zuckerpreises im Herbst

Südzucker warnt vor Ergebnisrückgang

Schwache Preise für Zucker und Ethanol belasten – Vorstand erwartet Erholung im Herbst

md Frankfurt

Vor allem die Schwäche auf dem Zuckermarkt hat zu einem Gewinneinbruch bei Südzucker im ersten Geschäftsquartal (31. Mai) geführt. Für die laufende Berichtszeit warnt der Ernährungskonzern vor einem erneuten Ergebnisrückgang. Die Prognose für das Gesamtjahr 2025/26 (Ende Februar) wird dennoch beibehalten. Das Management erwartet für den Herbst eine Erholung des Zuckerpreises.

Vier von fünf Segmenten zeigen Gewinnrückgang

Das operative Konzernergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit, bereinigt um Sondereffekte) brach den Angaben zufolge im ersten Quartal 2025/26 auf 22 (i.V. 155) Mill. Euro ein. Dabei steht einem deutlichen Rückgang in den Segmenten Zucker, Spezialitäten, Cropenergies und Stärke ein deutlicher Anstieg im Segment Frucht gegenüber. Das Segment Zucker verzeichnete im ersten Quartal einen operativen Verlust von 56 Mill. Euro, nach einem positiven Ergebnis von 59 Mill. Euro in der Vorjahreszeit. Der deutliche Ergebnisrückgang – ein Swing von 115 Mill. Euro – sei im Wesentlichen durch die gesunkenen Zuckerpreise verursacht worden. Der deutliche Preisrückgang habe auch nicht durch deutlich gesunkene Herstellkosten kompensiert werden können. Zudem seien die Exportmengen geringer als im Vorjahr gewesen.

Preise und Absatzmenge von Ethanol gesunken

Unerfreuliches berichtete Südzucker auch über die Division Cropenergies (Bioethanol): In der Berichtszeit hätten niedrigere Absatzpreise und -mengen sowie höhere Nettorohstoffkosten zu einem operativen Verlust von minus 5 Mill. Euro geführt, nach einem Gewinn von 6 Mill. im Vorjahr. Technische Schwierigkeiten im Anschluss an Wartungsmaßnahmen hätten sich negativ ausgewirkt „und werden bis voraussichtlich Mitte Juli 2025 das operative Ergebnis belasten“.

Der Konzernumsatz ging im ersten Quartal auf 2,15 (2,55) Mrd. Euro zurück; im Segment Zucker brachen die Erlöse von 1,08 Mrd. auf 704 Mill. Euro ein.

Der Vorstand warnt vor weiteren Ergebnisrückgängen in diesem Quartal, bestätigt aber die Prognose für 2025/26. Demnach wird ein Umsatz von 8,7 bis 9,2 (9,7) Mrd. Euro sowie ein operatives Ergebnis von 150 bis 300 (350) Mill. Euro erwartet. Zudem wird ein deutlicher Rückgang des Roce (2024/25: 5,2%) vorausgesagt. Südzucker rechne damit, dass sich die seit Herbst stark gesunkenen Zuckerpreise in der EU ab Oktober erholen werden.

Aktie nähert sich langjährigem Tief

Die im SDax enthaltene Südzucker-Aktie gab am Donnerstag im Handelsverlauf um 3% auf 10,62 Euro nach. Damit ist der Abstand zur 10-Euro-Marke nicht mehr groß. Im Jahr 2008 war die Aktie letztmals unter 10 Euro gehandelt worden, und auch das nur für kurze Zeit. Auf Jahressicht hat das Papier gut ein Fünftel an Wert verloren.

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